Bolivien / Politik

Verfahren gegen Terrorgruppe in Bolivien

Cochabamba. Am gestrigen Montag begann vor dem Obersten Gerichtshof des Distriktes Cochabamba die abschließende Anhörung in einem Terrorismusverfahren, das im April 2009 gegen eine Söldnertruppe und ihre Finanziers eröffnet worden war. Vor Gericht stehen dabei 30 Beschuldigte.

Die Untersuchungen begannen nach der Aufdeckung der Existenz dieser Gruppe, die von dem aus Ungarn stammenden Bolivianer Eduardo Rózsa Flores angeführt und von Unternehmern und Teilen der politischen Opposition im Departement Santa Cruz finanziert wurde. Ziel der Gruppierung war es nach Ansicht der Anklage, die Regierung Morales zu destabilisieren und einen Bürgerkrieg zu provozieren, um die Spaltung des Landes zu begünstigen. Unter anderem sei geplant gewesen, Präsident Evo Morales und möglichst viele seiner Regierungsmitglieder bei einer öffentlichen Kabinettssitzung in Titicaca zu ermorden.

Spezialeinheiten der Polizei griffen am 15.April 2009 zu, als sich die Anführer der Gruppe in einem Hotel trafen.

Von den 39 des Terrorismus Beschuldigten wurden 16 als "auf der Flucht befindlich" erklärt, darunter die Unternehmer Guido Nayar und Branko Marinkovic, der Ex-Präsident des "Zivilkomitees" von Santa Cruz. Die meisten beschuldigten leben heute im Asyl in den USA oder in Brasilien.

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16.04.2009 Artikel von Malte Daniljuk