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Alan García: Tod Bin Ladens ist katholisches Wunder

Lima. Perus Präsident Alan García hat eine eigenartige Deutung des Todes von Osama bin Laden vertreten. Die Liquidierung des Al-Kaider-Chefs durch ein US-Spezialkommando sei das erste Wunder des unlängst seliggesprochenen Ex-Papstes Johannes Paul II. Neben der These, die in Medien im spanischsprachigen Raum schnell Verbreitung fand, beging der konservative Politiker einen Fauxpas, indem er den Al-Kaida-Chef als "Obama bin Laden" bezeichnete.

Neben dem wenig konzentrierten Auftritt Garcías hat die gezielte Tötung des mutmaßlichen Drahtziehers der Anschläge in den USA am 11. September 2001 in Lateinamerika gespaltene Reaktionen hervorgerufen. Während Venezuela und Brasilien die Aktion völkerrechtlich in Frage stellten, begrüßte die kolumbianische Regierung – Bündnispartner Washingtons in der Region – den Tod Bin Ladens. Er sei "ein wichtiger Schlag gegen den Terrorismus".