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Mexiko: Tödliche Auseinandersetzung um Windenergie

Oaxaca. Im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca ist am Freitag ein Mensch bei der gewaltsamen Auflösung einer Straßenblockade gestorben. Die indigenen Anwohner hatten gegen ein Windenergie-Projekt in der Region demonstriert. Die Auseinandersetzung fand auf der Straße zwischen Unión Hidalgo und dessen Nachbarort La Venta statt. Nach ersten Berichten versuchen die Behörden die Anführer der Opposition gegen die Windparks für den Todesfall eines Fahrers verantwortlich zu machen, der die Blockade überwinden wollte.

Die Organisatoren von der "Versammlung für die Verteidigung des Landes und des Territoriums" schreiben hingegen, ihre Demonstration sei während 45 Minuten von Polizisten und Schlägern "bewaffnet mit Feuerwaffen und Macheten" angegriffen worden. Unter den Verletzten befinden sich auch Bettina Cruz Velázquez, Sprecherin der Versammlung, sowie ein Journalist. Nach massiven Morddrohungen gegen Bettina Cruz und einem Überfall durch Bauarbeiter veröffentlichte Amnesty International erst kürzlich eine Urgent Action zum Thema.

Die Bauern protestieren gegen den von der spanischen Renovalia Energy geplanten Windpark namens "Piedra Larga", der auf ihrem Territorium erstellt werden soll. Sechs weitere Windparks mit hunderten von 45-Meter hohen Türmen prägen bereits die Region. Viele der indigenen Landbesitzer sind über diese Megaprojekte der "sauberen" Energie keineswegs glücklich. Viele wurden bei den Pachtverträgen über den Tisch gezogen oder mussten dem Druck der Behörden nachgeben. Eine Konsultation der zapotekischen Lokalbevölkerung über das Projekt fand nicht statt.