Mexiko-Stadt. Der mexikanische Innenminister Francisco Blake ist vergangenen Freitag bei einem Hubschrauberabsturz gestorben. Der Politiker der konservativen Partei von Präsident Felipe Calderón (PAN) kam gemeinsam mit dem Untersekretär für Justiz und Menschenrechte, Felipe Zamora, und weiteren sechs Personen ums Leben. Der Hubschrauber, in dem sie sich bewegten, stürzte in der Nähe des Ortes Santa Catarina Ayotzingo unweit der mexikanischen Hauptstadt ab. Blake ist bereits der dritte hochrangige Politiker in Mexiko, der in den vergangenen sechs Jahren auf diese Weise getötet wurde: 2005 starb der damalige Minister für Öffentliche Sicherheit, Ramón Martín Huerta, ebenfalls bei einem Hubschrauberabsturz. Im Jahr 2008 überlebte der damalige Innenminister Juan Camilo Mouriño einen Absturz mit seinem Privatjet über Mexiko-Stadt nicht.
Der mexikanische Präsident kündigte umgehend an, eine Untersuchungskommission über den Vorfall einzurichten. Bereits am Montag erklärte die Kommission, dass der Hubschrauber keine technischen Störungen aufgewiesen hatte. Die Flugroute weise nicht auf einen Kontrollverlust hin, sagte der Minister für Kommunikation und Transport, Dionisio Pérez-Jácome. Man gehe davon aus, dass der Pilot im Nebel schlechte Sicht gehabt habe und deshalb gegen einen Hügel geflogen sei.
Die beiden gestorbenen Funktionäre Blake und Huerta galten als Unterstützer des harten Kurses von Felipe Calderón bei der Bekämpfung der Drogenkriminalität in Mexiko. Dieser setzt vorwiegend auf eine militärische Konfrontation mit den Drogenkartellen. Die Eskalation in diesem "Drogenkrieg" hat Schätzungen von Nichtregierungsorganisationen zufolge seit Ende 2006 etwa 50.000 Menschen das Leben gekostet. Noch in den Tagen vor dem Unfall hatten Menschenrechtsorganisationen gegen die Politik der Gestorbenen protestiert. Sie seien dafür verantwortlich, dass Urteile des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte (CIDH) nicht umgesetzt werden, so der Vorwurf.