Drohungen gegen Familienmitglieder entführter Umweltschützer in Mexiko

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Töchter der Entführten zeigen Fotos der Umweltschützer
Victoria Bautista y Coral Rojas, Töchter der entführten Umweltschützer Marcial Bautista y Eva Alarcón

Guerrero, Mexiko. Familienmitglieder der entführten Umweltaktivisten Eva Alarcón und Marcial Bautista haben zahlreiche Morddrohungen erhalten. Victoria Bautista Buena und Coral Rojas Alarcón, die Töchter der am 7. Dezember entführten Umweltschützer, wurden nach eigenen Angaben von Unbekannten mehrfach bedrängt. Die Organisation der beiden Verschwundenen (OCESPyCC) wertete die Bedrohungen als Reaktion auf eine Kampagne für die Entführten. Beim Besuch der Friedensnobelpreisträgerin Jody Williams hatten Vertreter der Umweltorganisation den Fall angesprochen und sich beschwert. Ein anonymer Anrufer warnte sie davor, mit dem Fall fortzufahren und weiterhin Gerechtigkeit einzufordern.

Am 28. Dezember wurde der unter Verdacht stehende Chef der Justizpolizei verhaftet. Gegen ihn wurde aber bislang keine formale Anklage vorgebracht. Familienmitglieder und soziale Organisationen starteten wegen ausbleibender Fortschritte und Untätigkeit der Justizbehörden eine Kampagne, um die Behörden unter Druck zu setzen. Der von ihnen eingeforderte und von den Bundesbehörden erteilte Polizeischutz für die Familien sei unzureichend, beklagen sie.

Menschenrechtsorganisationen, darunter Tlachinollan, Misereor und Amnesty International, fordern von den Bundesbehörden angemessenen Schutz. Außerdem verlangen sie die Durchführung einer adäquaten Untersuchung sowohl des gewaltsamen Verschwindenlassens der Umweltschützer als auch aller Drohungen gegen die Mitglieder und Familienangehörigen der Umweltorganisation OCESPyCC.