Brasiliens Präsidentin Rousseff will Internet für alle

Hannover. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff will das Internet für möglicht viele Menschen zugänglich machen. Bei ihrer Rede zur Eröffnung der diesjährigen Computermesse Cebit nannte sie das weltweite Netz ein "Instrument zur sozialen Integration und zur Ausübung der Bürgerrechte". Der Ausschluss aus der digitalen Welt verschärfe auch die sozialen Unterschiede. Somit sei es ein Bestandteil des Kampfes gegen Armut und soziale Ungleichheit, den allgemeinen Zugang zu den Informationstechnologien zu gewährleisten. Brasilien ist in diesem Jahr Partnerland auf der weltgrößten Computermesse, die bis zum kommenden Sonnabend in Hannover stattfindet.

In ihrer Rede stellte Rousseff die einzigartige Situation ihres Landes mit einer wachsenden Volkswirtschaft, immer mehr Arbeitsplätzen und verbesserter sozialer Entwicklung heraus. Auf die vielfältigen Probleme, die das Wirtschaftswachtum in Brasilien für breite Bevölkerungsteile mit sich bringt, ging sie bei der Rede vor Politikern und Wirtschaftsführern nicht ein. Stattdessen sagte sie, dass heute zum ersten Mal mehr als die Hälfte der 190 Millionen Brasilianer zum Mittelstand gehörten, was auch einen Einfluss auf die digitale Technologie habe. 2011 war Brasilien der drittgrößte Markt weltweit für Computer, der fünftgrößte für Mobiltelefone. Bereits knapp ein Drittel der Brasilianer, mehr als 61 Millionen Menschen, haben laut Rousseff Zugang zum Internet. Auch Schulen würden mit Computern ausgestattet und ans Netz angeschlossen.

"Wir versuchen damit ständig erreichbar zu sein, online und in Echtzeit", fasste Rousseff die Ideologie des Informationszeitalters zusammen. Dies werde künftig auch durch weitere Investitionen verbessert. So würde das Land durch Glasfaserkabel unter anderem an die USA und Europa besser angebunden. Ihr Land werde wie auch Deutschland bei der Entwicklung neuer Technologien einen Schwerpunkt setzen. Rousseff schloss ihre Rede mit den Worten: "Wir sind davon überzeugt dass damit das Wohl der Menschheit und der Weltfrieden gefördert werden können."