Bildungsproteste in Chile flammen wieder auf

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Studierende und Schüler gehen in Chile wieder auf die Straße
Studierende und Schüler gehen in Chile wieder auf die Straße

Santiago de Chile. In Chile sind in dieser Woche erneut zehntausende Schüler und Studenten auf die Straße gegangen, um für weitreichende Reformen des Bildungssystems zu demonstrieren. Sie folgten damit dem Aufruf der Studentenorganisation Confech sowie der Schülerorganisationen Aces und Cones.

Trotz des wachsenden Drucks reagiert die Regierung von Präsident Sebastián Piñera bislang kaum auf die Forderungen aus der Bewegung nach einer kostenlosen öffentlichen Bildung mit Qualität. Bereits am 25. April hatten 80.000 Schüler und Studierende wieder in Erwartung einer angemessenen Antwort aus der Politik protestiert. Im Zentrum der Auseinandersetzungen steht die angestrebte Steuerreform, die der Finanzierung einer kostenlosen Bildung dienen soll. Aktuelle Reformvorschläge der Regierung werden von der Bewegung als nicht ausreichend kritisiert.

Der Präsident der Confech, Gabriel Boric, sagte dazu: "Wir fordern eine Steuerreform, die den Reichtum Chiles verteilt, um die Bildung zu garantieren und die allen Chilenen die Bildung zurückgibt." Die Regierung habe eine Steueränderung vorgeschlagen, die den Reichsten nütze und die private Bildung stärke, so Boric weiter. Dadurch würden immer wieder jene begünstigt, die am meisten besitzen.