Südamerika / Politik

Venezolaner ist neuer Generalsekretär der Unasur

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Alí Rodríguez Araque bei seiner Antrittsrede
Alí Rodríguez Araque bei seiner Antrittsrede

Bogotá. Der frühere venezolanische Minister für Elektrizität, Alí Rodríguez Araque, hat bei seiner Antrittsrede als neuer Generalsekretär der Union Südamerikanischer Nationen (Unasur) für eine regionale Sozialpolitik plädiert. Bei der außerordentlichen Sitzung der Unasur-Außenminister in Bogotá sagte Rodríguez, Priorität für das Bündnis müsse die nachhaltige Entwicklung der Region sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Industrialisierung sein. Vorrangiges Ziel sei "die Überwindung der Armut und der tiefen Ungleichheiten, die für 180 Millionen Südamerikaner bedeuten, dass ihre Grundbedürfnisse nicht befriedigt werden".

Rodríguez Araque hatte am Montag das Amt des Generalsekretärs angetreten. Der enge Vertraute von Präsident Hugo Chávez übernahm das Amt von Kolumbiens Außenministerin María Emma Mejía.

Um die formulierten Ziele zu erreichen, so Rodríguez weiter, solle das Bündnis von seiner hauptsächlichen Stärke Gebrauch machen: der großen Menge an natürlichen Ressourcen der Mitgliedsländer. Deren Wert "ist in einem Moment unschätzbar, in dem die entwickelten Nationen mehr und mehr von diesen Ressourcen benötigen".

Rodríguez betonte, diese Strategie sei untrennbar mit der Verteidigung der Souveränität verbunden. Für die notwendige Industrialisierung müssten enorme Finanzmittel bereitgestellt werden, dies könne die Aufgabe der Bank des Südens sein, einem multinationalen Kreditinstitut.

Alí Rodríguez Araque hatte bis Januar 2012 das Ministerium für Elektrizität von Venezuela geleitet. Der ehemalige Guerillero hatte schon mehrere wichtige Funktionen in der venezolanischen Regierung inne: Er war Energieminister, Präsident des staatlichen Erdölkonzerns PdVSA, Außenminister, Botschafter Venezuelas in Kuba und Finanzminister.

Die Unasur wurde 2008 aufgebaut und im vergangenen Dezember offiziell konstituiert. Dem Regionalbündnis gehören Ecuador, Peru, Argentinien, Brasilien, Bolivien, Chile, Kolumbien, Guyana, Paraguay, Surinam, Uruguay und Venezuela an.