Chile / Menschenrechte

Falsche Dokumente sollen Klage von Mapuche verhindern

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Klagen wegen Verletzung ihrer Menschenrechte: Aniceto Norín und Pascual Pichún
Klagen wegen Verletzung ihrer Menschenrechte: Aniceto Norín und Pascual Pichún

Santiago de Chile. Der angebliche Rückzug einer Klage von zwei Mapuche-Aktivisten gegen den chilenischen Staat wegen Menschrechtsverbrechen hat auf Seiten der Betroffenen scharfe Kritik ausgelöst.

Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschrechte hatte zuvor ein Dokument von der chilenischen Regierung erhalten, in welchem die Mapuche-Oberhäupter (Lonko) Aniceto Norín und Pascual Pichún, von ihrer Menschenrechtsklage gegen den chilenischen Staat Abstand nehmen würden. Der Direktor der Behörde für indigene Angelegenheiten (CONADI) Jorge Retamal bestätigte daraufhin gegenüber der Presse, vom Rückzug der Klage bei einem Treffen mit den beiden Lonkos im Mai dieses Jahres erfahren zu haben.

Ylenia Hartog, die Anwältin von Norín, bestreitet jedoch, dass einer der beiden Kläger dieses Dokument unterschrieben haben soll. Hartog verurteilt die falsche Aussage und die Aussagen des CONADI-Direktors und bekräftigte, dass die Mapuche niemals ihre Klage fallen lassen würden. Die Anwältin forderte zudem eine Klärung der Sachlage und Transparenz seitens der Regierung.

Die beiden Anführer der Mapuche-Gemeinden, auch Lonkos genannt, hatten  im August 2003 eine Klage gegen den chilenischen Staat vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte eingereicht. Sie klagen wegen Verstößen gegen die Menschenrechte während des gegen sie geführten Prozesses. Aniceto Norín und Pascual Pichún wurden dabei wegen terroristischer Bedrohung verurteilt und nachträglich wieder freigelassen.