Bolivien / Politik

Bolivianische Polizei beschlagnahmt radioaktives Material

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Das verdächtige Gestein wurde offenbar auf einem LKW entdeckt
Das verdächtige Gestein wurde offenbar auf einem LKW entdeckt

La Paz. In Boliviens Regierungssitz La Paz hat die Polizei nach eigenen Angaben zwei Tonnen uranhaltigen Materials entdeckt und konfisziert. Um sicher zu gehen, werde man den Fund nun zunächst im Labor auf seine Radioaktivität prüfen lassen, so ein Sprecher der Behörden.

Eine Spezialeinheit hatte am Dienstag in der Nähe der US-Botschaft auf einem Privatgelände die Entdeckung gemacht und in diesem Zusammenhang auch vier Personen festgenommen. Geleitet und überwacht wurde die Operation von Staatsminister Carlos Romero und Vize-Innenminister Jorge Pérez.

Die zuständigen Behörden vermuten, dass das Uran von Brasilien aus ins Land gekommen ist und Chile als Ziel hatte. Die Menge des gefährlichen Materials mache ihnen Sorgen, da sein Transport normalerweise strengen Auflagen unterliegt, so der Sprecher weiter. Auch aus dem Vizeministerium für Innere Sicherheit hieß es, vor allem die fehlenden Sicherheitsvorkehrungen bei dem Schmuggel würden Besorgnis erregen.

Die Ermittlungen erstrecken sich neben den Laboruntersuchungen nun auch auf die Frage nach dem Handelsnetzwerk. Staatsminister Romero betonte dabei, dass es sich bei Uran um ein Material handele, welches zwar zur Energieerzeugung, aber auch zur Kriegswaffenherstellung genutzt werden könne. Daher werde die Polizei ihre Untersuchungen auch in diese Richtung ausweiten.