Mexiko: EZLN meldet sich mit Kommuniqué zurück

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Kurz und knapp: Das neue Kommuniqé der EZLN
Kurz und knapp: Das neue Kommuniqé der EZLN

Mexiko-Stadt. Die Aufmärsche von rund 50.000 Anhängern der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) in Südmexiko am vergangenen Freitag gelten inzwischen als größte Machtdemonstration in der Geschichte der Organisation seit ihrem bewaffneten Aufstand in den ersten Januartagen 1994. Die Anhänger der Rebellenorganisation zogen in fünf Bezirkshauptstädte des Bundesstaates Chiapas ein, die bereits vor knapp 19 Jahren von den Zapatisten in einer  Überraschungsaktion eingenommen worden waren. Still und ohne eine Erklärung abzugeben zogen sie wenige Stunden wieder ab.

Das von vielen erwartete und bereits einen Monat zuvor angekündigte Kommuniqué erfolgte schließlich doch noch im Laufe des Tages. Es umfasst nur wenige, abstrakte Zeilen. "Könnt ihr das hören? Es ist der Klang ihrer Welt, die zusammenbricht. Es ist die unsere, die wiederkehrt. Der Tag, der Tag war, wurde Nacht, und die Nacht wird der Tag sein, der Tag sein wird", heißt es darin.

Die Demonstrationen und das kurze Kommuniqué widerlegen die These vom Ende der Rebellenbewegung. Zugleich richtet sich das neue Dokument an die mexikanische Bundesregierungen und macht deutlich, dass das zapatistische Autonomieprojekt trotz aller Anfeindungen weiterhin existiert.

Die öffentlichkeitswirksame Aktion der Zapatisten war von einer mehrfachen Symbolik geprägt: am 21. Dezember 2012 fand kein angekündigter Weltuntergang, sondern der Beginn eines neuen Zyklus der Maya, der 14. Baktun, statt. Zeitgleich jährte sich der 1992 gefällte Beschluss zum bewaffneten Aufstand der EZLN zum 1. Januar 1994 zum 20. Mal. Damit schließt sich in der Maya-Zeitrechnung der Zyklus eines Katun.

Mit den Mobilisierungen, die vor allem durch ihre Anzahl und Breite überraschten, wurde zugleich eine neue Phase des zapatistischen Kampfes angekündigt.