Amerikas

Konsolidierung von Petrocaribe

Allianz der Karibikstaaten trifft sich auf Kuba. Einweihung von Erdöl-Raffinerie für solidarische Energieversorgung auf dem Programm.

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Konsolidierung von Petrocaribe
Gastgeber des 4. Petrocaribe Gipfels: Cienfuegos auf Kuba

Havanna. In der zentral-kubanischen Stadt Cienfuegos findet heute der 4. Gipfel des Wirtschaftsbündnis Petrocaribe statt. Schwerpunkt des Treffens der Staatschefs aus 12 von 16 Mitgliedsstaaten ist die Evaluierung der bisher geschlossenen Abkommen und der Austausch über weitere mögliche Projekte zur Unterstützung der ärmsten Bündnispartner ohne eigene Energieressourcen. Grundlage des Bündnisses ist das Solidaritätsprinzip.

Für den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez ist es bereits der dritte Besuch auf der Karibik-Insel in zwei Monaten. Laut Angaben aus dem kubanischen Außenministerium nehmen neben dem Initiator von Petrocaribe die Repräsentanten von Antigua und Barbuda, Belize, Dominica, Dominikanische Republik, Guyana, St. Kitts und Nevis, St. Vincent und die Grenadinen, Haiti, Jamaika und Nicaragua an dem Treffen teil. Die kubanische Delegation wird angeführt von Vize-Präsident Raúl Castro. Ihre Teilnahme nicht bestätigt haben den Angaben nach die Mitgliedsstaaten Bahamas, Grenada, St. Lucia und Surinam. Guatemala und Honduras nehmen als Beobachter teil, wie auch Barbados und Trinidad und Tobago.

Wie der kubanische Vize-Kanzler bekanntgab, soll im Anschluss an das Treffen die feierliche Wiedereinweihung der Erdöl-Raffinerie Camilo Cienfuegos stattfinden. Das kubanisch-venezolanische Projekt auf Basis der "bolivarischen Alternative für Amerika" (Alba) soll dem ganzen Bündnis zugute kommen und ist Teil der mittelfristigen Strategie von Petrocaribe, die gemeinsame Erschließung, Förderung und Verarbeitung von Erdöl und Erdgas durch die Mitgliedsstaaten zu fördern. Ziel ist dabei die Versorgung der Staaten der Region nachhaltig zu gewährleisten.

Das petrochemische Werk in Cienfuegos ist von sowjetischen Fachleuten zu Beginn der 90er Jahre errichtet worden. Nach dem Zerfall der Sowjetunion, als Moskau seine Erdöllieferungen eingestellt hatte, wurde der Betrieb stillgelegt. Seine Rekonstruktion war im April 2006 in Angriff genommen worden, nachdem Venezuela und Kuba ein Gemeinschaftsunternehmen aus der Taufe gehoben hatten. Venezuela hat Kuba für den Wiederaufbau des Betriebs einen Kredit über 1,4 Milliarden US-Dollar bewilligt.

Petrocaribe war im Juni 2005 von der venezolanischen Regierung ins Leben gerufen worden. Zunächst regelte der Vertrag damals Erdöllieferungen zu Vorzugspreisen aus Venezuela an andere Staaten der Region. Auch die Zahlungsbedingungen wurden großzügig geregelt. So mussten die Empfänger nur einen Teil des gelieferten venezolanischen Erdöls direkt bezahlen, die Restsumme kann laut Abkommen über einen Zeitraum von 25 Jahren zu einem Zinssatz von einem Prozent beglichen werden.


Quelle: Telesur