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Für Süd-Süd-Kontakte

Blockfreienbewegung rief Entwicklungs- und Schwellenländer in Havanna zur Kooperation auf

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Havanna. Die Bewegung der Blockfreien Staaten (NAM, nach der englischen Bezeichnung) hat sich für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Entwicklungs- und Schwellenländern des Südens ausgesprochen. Das berichtet die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina. Auf einem Treffen von Wirtschafts- und Handelsexperten der Organisation wurde am vergangenen Wochenende die Notwendigkeit der Zusammenarbeit betont, um so der "Dominanz" der Industriestaaten entgegenwirken zu können. Auch wollen die NAM-Mitgliedsstaaten in den sogenannten Doha-Verhandlungen der Welthandelsorganisation geschlossener auftreten.

Die NAM tagte zum ersten Mal 1961 in Belgrad. Während des Ost-West-Konfliktes traten ihr Staaten bei, die sich in der militärischen-politischen Auseinandersetzung beider Blöcke neutral verhielten. In den vergangenen Jahren hat die NAM zunehmend die Interessen der Entwicklungs- und Schwellenländer im Konflikt mit dem industrialisierten Norden vertreten. Vor allem Kuba, das derzeit die turnusmäßige Präsidentschaft innehat, will in dieser Hinsicht Akzente setzen.

"Lassen wir die Welt wissen, dass die Süd-Süd-Kooperation eine greifbare Option ist", sagte der Präsident der Kubanischen Handelskammer, Raúl Becarra, bei der Eröffnung des Treffens am vergangenen Freitag. Kubas Handelsminister Raúl de la Nuez beklagte den "ungerechten Charakter des internationalen Handelsregimes". Die NAM müsse deswegen nach Wegen suchen, "die zu einer wirklichen Entwicklung führen". Als Beispiel für eine solche Politik führte de la Nuez die Bolivarische Alternative für Amerika an. Dem Handelsverband, der von Kuba und Venezuela als Gegenkonzept zu der US-dominierten Freihandelszone ALCA gegeründet wurde, gehören neben diesen beiden Staaten inzwischen auch Bolivien und Nicaragua an.


Den Bericht von Prensa Latina finden Sie hier.

Die kubanische Internetpräsenz der NAM ist hier zu finden.