ALBA-Länder vertiefen Zusammenarbeit

Ministerrat-Treffen erfolgreich abgeschlossen: Projekte werden ausgeweitet, Sekretariat in Caracas beschlossen

Havanna. In der kubanischen Hauptstadt ist am Freitag abend (Ortszeit) das zweite Treffen des Ministerrates der "Bolivarischen Alternative für Amerika" (ALBA) zu Ende gegangen. Die Außenminister der Mitgliedsländer Venezuela, Kuba, Bolivien und Nicaragua gaben nach den zweitägigen Gesprächen bekannt, dass mehrere neue Integrationsprojekte auf den Weg gebracht und drei politische Deklarationen verabschiedet wurden. Des Weiteren wurde die zeitnahe Gründung einer ALBA-Bank beschlossen.

Die Länder verpflichteten sich, ein Unternehmen für den Vertrieb von Medikamenten aufzubauen. Außerdem wollen Sie eine länderübergreifende epidemiologische Aufsichtsbehörde einrichten und den Zugang zu Trinkwasser für alle Einwohner des Regionalbündnisses sichern. Ein Umwelt-Institut soll geschaffen und eine ALBA-Universität gegründet werden. Die Minister gaben bekannt, dass in Venezuelas Hauptstadt Caracas ein fester Sitz der Organisation eingerichtet wird. Jedes Mitgliedsland entsende einen Sekretär. Die "Bolivarische Alternative für Amerika" umfasst heute 39 Projekte. Zu den wichtigsten zählen neben den genannten ein multinationales Alphabetisierungsprogramm und Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur.

Die politischen Deklarationen beziehen sich auf die Unterstützung des verfassungsgebenden Prozesses in Bolivien und den Vermittlungsversuch von Venezuelas Präsident Hugo Chávez im Bürgerkriegsland Kolumbien. Außerdem wird Nicaragua gemeinsame Hilfe bei der Beseitigung von Schäden zugesagt, die der Wirbelsturm "Felix" Anfang September verursacht hatte. Das nächste Treffen ist für Dezember in Nicaragua geplant.

ALBA-Bank neben "Bank des Südens"

Bereits im Oktober solle die ALBA-Bank ins Leben gerufen werden. Wie die von südamerikanischen Ländern geplante "Bank des Südens" soll dieses Kreditinstitut im nächsten Jahr den Geschäftsbetrieb aufnehmen, schreibt die venezolanische Tageszeitung El Universal unter Berufung auf den venezolanischen Finanzminister. Die ALBA-Bank solle als eigenständige Organisation neben der "Bank des Südens" existieren, bei der Venezuela auch beteiligt ist. Sie solle sich im Wesentlichen um die Finanzierung von Infrastrukturprojekten und Sozialprogrammen kümmern, aber auch Kredite für Länder in finanziellen Schwierigkeiten bereitstellen. Venezuela steuert den größten Teil des Grundkapitals bei, dessen Höhe noch nicht feststeht.


Quellen: Venezolana de Televisión, Agencia Bolivariana de Noticias, Tageszeitung El Universal (Venezuela)