Amerikas

Tote bei Zusammenstößen zwischen Bauern und Paramilitärs

Bolivien: Die Konfrontation zwischen Regierung, sozialen Bewegungen und der rassistischer Autonomie-Bewegung hat sich dramatisch zugespitzt

Cobija/La Paz. Bei Zusammenstößen zwischen Kleinbauern und Oppositionsanhängern in Bolivien starben mindestens vier Menschen, 20 wurden verletzt und weitere sind verschwunden. Der bewaffnete Angriff von Paramilitärs auf Bauern und Indigenas fand heute in dem Ort Porvenir statt. Die Angreifer werden von der oppositionellen Regierung des Bundesstaates Pando und einem "zivilen Kommitee" organisiert. Die ermordeten Bauern befanden sich auf dem Weg zu einer Versammlung von Regierungsanhängern, auf der Maßnahmen gegen die bürgerkriegsartigen Mobilisierungen rechten Opposition diskutiert werden sollten.

Milizen und Paramilitärs hatten in den vier Bundestaaten des so genannten Media Luna in den vergangenen Tagen öffentliche Gebäude überfallen, eine Gasleitung sabotiert sowie Radio- und Fernsehsender überfallen und angezündet. Außerdem hatten Sprecher der rechten Opposition gestern ein Ultimatum an alle "Venezolaner und Kubaner" in Bolivien gerichtet, innerhalb von drei Tagen das Land zu verlassen.

Vor dem Ort Porvenir errichteten Stosstrupps der Landesverwaltung von Pando eine Straßensperre, bauten Barrikaden und schossen in die Menschenmenge, die sich vor der Blockade angesammelt hatte. Ein Sprecher der Bauernbewegung von Pando erklärte, man habe begonnen alle Kräfte zu mobilisieren, um die Demokratie zu verteidigen und einen Staatsstreich der Landesverwaltung zu verhindern.

Vertreter der Bundesregierung sowie der Bauernorganisationen machten den Gouverneur des Bundesstaates Pando, Leopoldo Fernández, persönlich für den Tod der vier Bauern verantwortlich. "Der Diktator von Pando, Leopoldo Fernández, trägt die Hauptverantwortung für die Toten, Verletzten und Verschwundenen." erklärte ein Sprecher der Bauernbewegung.


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