Honduras

Große Erwartungen nach Zelaya-Rückkehr

Honduranische Aktivisten erreichte Botschaft während einer Veranstaltung in Berlin

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Große Erwartungen nach Zelaya-Rückkehr
Die Nachricht der Rückkehr kam während der Konferenz

Berlin. Die Mitteilung von der Rückkehr des honduranischen Präsidenten Manuel Zelaya platzte mitten in die Veranstaltung. Rund 100 Personen hatten sich am Montagabend in Berlin im "Haus der Demokratie und Menschenrechte" versammelt, um von drei Gästen aus Honduras unmittelbar über die Lage in dem mittelamerikanischen Land informiert zu werden. Zu der Konferenz hatte auch das Internetportal amerika21.de eingeladen.

Währen der Veranstaltung erreichte die Konferenzgäste die Nachricht aus Honduras. "Es fällt mir nun wirklich schwer, mich zu konzentrieren", entschuldigte sich Gilda Rivera vom Frauenrechtszentrum CDM: "Mit dem Herzen und in Gedanken bin ich jetzt in Honduras." Auch sie sei sehr bewegt von den Nachrichten, sagte Reina Rivera von dem Menschenrechtszentrum CIPRODEH: Die Rückkehr des Präsidenten sei schließlich eine der zentralen Forderungen der Demokratiebewegung gewesen.

"Die erneute Präsenz unseres Präsidenten ist ein wichtiger Schritt", bestätigte Honduras` Botschafter in Deutschland, Roberto Martínez Castañeda. Die internationale Gemeinschaft und die Streitkräfte in Honduras stünden nun unter großem Entscheidungsdruck. "Wir dürfen nicht vergessen, dass in Honduras seit dem 28. Juni eine Militärdiktatur besteht", sagte der Diplomat, um zugleich daran zu erinnern, dass die Demokratiebewegung friedlichen und unbewaffneten Widerstand leistet.

Bei den deutschen Gästen sorgten die Neuigkeiten aus Honduras ebenso für Aufregung. "Wir begrüßen die Rückkehr des Präsidenten natürlich", sagte Martin Wolpold-Bosien, der Präsident der Kopenhagen-Initiative für Zentralamerika (CIFCA), die 40 Nichtregierungsorganisationen in elf Staaten der EU vereint. Die CIFCA hoffe nun, dass die Rückkehr Zelayas "auch ein erster Schritt zur Restauration von Demokratie und Verfassungsmäßigkeit ist." Das Putschregime müsse nun von Gewalt gegen die Bevölkerung absehen.

"Auch wir hoffen, dass es zu einer politischen Lösung kommt", sagte der Amerika-Referent der deutschen Sektion von Amnesty International, Ferdinand Muggenthaler. Mittelfristig müssten die Verstöße gegen die Menschenrechte während und nach dem Putsch untersucht werden.