Lateinamerika / EU

Aufruf zu "Enlazando Alternativas" 2010

Gegengipfel zum offiziellen EU-Lateinamerika-Karibik-Treffen Mitte Mai in Madrid wird vorbereitet. Seminare können noch angemeldet werden

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Aufruf zu "Enlazando Alternativas" 2010
Logo des Gegengipfels

Berlin/Madrid. Parallel zu dem EU-Lateinamerika-Karibik-Gipfel wird im Mai erneut ein Gegentreffen von sozialen Bewegungen stattfinden. Ab dem 18. Mai kommen unter der spanischen EU-Ratspräsidentschaft in Madrid die Staatschefs der drei Regionen sowie Vertreter der Wirtschaft zusammen. Soziale Bewegungen Spaniens werden zugleich gemeinsam mit dem Netzwerk Enlazando Alternativas (Alternativen verknüpfen) Gegenmodelle diskutieren.

Das Netzwerk Enlazando Alternativas hat in den letzten Jahren bereits drei große "Gipfel der Völker" organisiert. Ziel dabei war es, das neoliberale Modell und seine Entwicklungskonzepte kritisch zu beleuchten sowie zur engeren Zusammenarbeit der sozialen Bewegungen Lateinamerikas und Europas beizutragen.

Auch der 4. Gegengipfel in Madrid wird die Folgen der neoliberalen Zusammenarbeit thematisieren. Die Privatisierung großer Wirtschaftszweige und Dienstleistungen haben in den vergangenen Jahren im Süden schon für erhebliche Konflikte gesorgt. Dennoch sollen nun weitere "Freihandelsverträge" folgen. Im Rahmen eines "Tribunals der Völker" werden die Betroffenen auch in Madrid direkt zu Wort kommen, die verantwortlichen europäischen Konzerne sollen symbolisch anklagt werden.

Bei dem dritten von Enlazando Alternativas organisierten Gegengipfel in Lima 2008 saßen bereits die deutschen Konzerne Bayer und ThyssenKrupp wegen des Vorwurfs der Vernichtung von Arbeitsplätzen, Menschenrechtsverletzungen und Umweltvergiftung auf der Anklagebank. Damals berichteten Eltern vom Tod von 25 Kindern durch den Einsatz von verbotenen Pestiziden.

Angesichts alternativer Entwicklungsmodelle, etwa in Bolivien, Ecuador und Venezuela geht es nun vor allem um die Vernetzung der sozialen Bewegungen. Von dem Treffen in Madrid erhoffen sich die Organisatoren eine Stärkung des sozialen Widerstandes beider Kontinente. Auch Gruppen und Organisationen in Deutschland sind zur Beteiligung und Mobilisierung aufgerufen. Es gibt nach wie vor die Möglichkeit, bei Enlazando Alternativas 2010 Seminare anzumelden und Unterkünfte zu buchen.


Bildquelle: enlazandoalternativas.org