Argentinien / Wirtschaft

IWF rügt Argentinien wegen angeblich falscher Wirtschaftszahlen

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Logo des Internationalen Währungsfonds
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Washington/Buenos Aires. Am Freitag hat der Internationale Währungsfonds (IWF) eine Rüge gegen Argentinien ausgesprochen. Die Körperschaft wirft der argentinischen Regierung vor, trotz mehrfacher Aufforderung Statistiken zur Inflation und zum Bruttoinlandsprodukt nicht überarbeitet zu haben.

Schon Ende letzten Jahres hatte die geschäftsführende Direktorin des IWF, Christine Lagarde, Argentinien mit Konsequenzen gedroht, wenn die Daten nicht präzisiert würden.

Die argentinische Regierung kritisierte derweil die Entscheidung der Organisation. Der IWF wolle mit dem öffentlichen Tadel ein Exempel statuieren. Darin zeigten sich außerdem "Ungleichbehandlung und doppelte Standards dieser Organisation in ihrer Beziehung zu bestimmten Mitgliedstaaten", so die Regierung. Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner hat mit dem Antrag auf eine Sondersitzung reagiert, in der der Gouverneursrat des IWF die Politik gegenüber Argentinien analysieren und überdenken sollen.

Argentinien hat nun Zeit bis zum 29. September, die überarbeiteten Daten beim IWF einzureichen. Lagarde wird den Vorstand bis zum 13. November über die Entwicklungen informieren und man wird sich über weitere Schritte besprechen.

Die Rüge durch den IWF ist ein in der Satzung vorgesehener Sanktionsschritt für Staaten, die keine vertrauenswürdigen Daten bereitstellen. Argentinien ist der erste der 188 Mitgliedstaaten, der in der Geschichte der Finanzinstitution öffentlich getadelt wurde. Weitere Schritte können der Entzug des Stimmrechts und der Ausschluss aus dem IWF sein.