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Kuba erweitert den öffentlichen Internetzugang

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Nauta-Internetkarte des Unternehmens Etecsa
Nauta-Internetkarte des Unternehmens Etecsa

Havanna. Ab dem 4. Juni werden in allen kubanischen Provinzen neue Internetcafes zu Verfügung stehen. Zudem werden die Tarife gesenkt. Dies gab am Montag das Kommunikationsministerium parallel zur Veröffentlichung eines entsprechenden Gesetzblattes bekannt.

Unter der Marke "Nauta" stehen im nächsten Monat vor allem in Provinzhauptstädten die insgesamt 118 neuen Räume zur Verfügung. Dort kann sowohl im Internet, als auch im kubanischen Intranet gesurft werden. Die Gebühr für eine Stunde Internetzugang beträgt 4,50 Konvertible Peso (CUC) und ist damit um 25 Prozent günstiger als bisher. Für eine Stunde im kubanischen Intranet werden 0,60 CUC verlangt, bei gleichzeitigem internationalen E-Mail-Zugang 1,50 CUC. Jeder Kubaner hat zudem die Möglichkeit, sich ein E-Mail-Postfach mit einer "@nauta.cu"-Domain einzurichten, von dem aus E-Mails mit einer Größe von bis zu 25 Megabyte gesendet und empfangen werden können.

Außerdem sieht das neue Geschäftsmodell den Erwerb einer Zeitkarte vor. Diese wird 30 Tage lang gültig sein. Eine Alternative ist eine wiederaufladbare Dauerkarte. Die neuen Leistungen stehen künftig in allen Niederlassungen der kubanischen Telefongesellschaft ETECSA zur Verfügung und sollen schrittweise auf alle Teile des Landes ausgedehnt werden. Am Dienstag erklärte der Vizeminister für Kommunikation, Wilfredo Gónzalez, gegenüber der kubanischen Tageszeitung Granma, dass man in "relativ naher Zukunft" zudem ein Datennetz für Mobiltelefone im Land einführen werde, ebenso ist mittelfristig mit Privatanschlüssen für kubanische Haushalte zu rechnen. Diese sind bisher Personengruppen wie Ärzten, Wissenschaftlern oder Journalisten vorbehalten. Das Hauptproblem sei Gónzalez zu Folge der gigantische Investitionsbedarf in die technologische Binneninfrastruktur des Landes, der erst langsam umgesetzt werden könne. Dann sei auch mit einer weiteren Senkung der neuen Preise zu rechnen.

Obwohl nach wie vor der Großteil des Datenstroms via Satellit übertragen wird, war die Voraussetzung für die neuen Lokale die erfolgreiche Aktivierung des ALBA-1 Unterseekabels mit Venezuela in diesem Januar. Vor wenigen Wochen wurde der letzte Teilabschnitt des Kabels aktiviert, der Kuba mit Jamaika verbindet. Jedoch besteht weiterhin großer Investitionsbedarf, der durch die Nutzungsentgelte schrittweise gedeckt werden soll. Des Weiteren wurde vom kubanischen Zollamt der Import von Computerausrüstungen für nicht kommerzielle Zwecke zugelassen. Diese werden nun auch in den Devisenländen des Landes verstärkt angeboten.