Präsident Maduro: "Extreme Rechte sabotiert Stromnetz"

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Venezuelas Präsident Nicolás Maduro, rechts neben ihm Energieminister Jesse Chacón
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro, rechts neben ihm Energieminister Jesse Chacón

Caracas. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat die rechte Opposition beschuldigt, für einen Stromausfall in weiten Teilen des südamerikanischen Landes verantwortlich zu sein. Am vergangenen Dienstag waren aufgrund eines Schadens an einer zentralen Leitung, die den Nordwesten des Landes ans Stromnetz anschließt, rund 60 Prozent der Haushalte mehrere Stunden ohne Strom gewesen. Betroffen waren unter anderem die Hauptstadt Caracas und mehrere Bundesstaaten im Westen Venezuelas.

Energieminister Jesse Chacón wies Gerüchte zurück, wonach der Stromausfall durch Überlastung der betroffenen Hauptleitung 765 ausgelöst worden sei. Die Kapazität der Leitung betrage 20.000 Megawatt, während die Nachfrage am Dienstagmittag, als die Stromversorgung zusammenbrach, zwischen 16.300 und 16.500 Megawatt betragen habe. Die Unterbrechung sei vielmehr durch einen Kurzschluss entstanden, nachdem sich auf zwei Versorgungslinien Leitungen aus ihren Halterungen gelöst hätten. Da die betroffenen Leitungen erst Anfang April dieses Jahres überprüft worden seien, müsse man Sabotage als Grund für die Panne in Betracht ziehen. "Wir haben ernstzunehmende Indizien, wonach die Halterungen der Leitungen entfernt wurden", sagte Chacón während einer Pressekonferenz.

Präsident Maduro ging in ersten Stellungnahmen von einem Sabotageakt aus. Über den Nachrichtendienst Twitter ließ Maduro verlauten, alles deute darauf hin, dass "die extreme Rechte ihren Plan eines elektrischen Putsches wieder aufgenommen hat". Bereits in den vergangenen Monaten hatte der Präsident oppositionelle Kräfte beschuldigt, die elektrische Infrastruktur des Landes zu sabotieren. Der jüngste Angriff käme just zu dem Zeitpunkt, als die Versorgungssicherheit nach Problemen im Frühjahr wieder gewährleistet sei und neue Anlagen eingeweiht würden, schrieb Maduro.

Unterdessen haben sowohl der staatliche Energieversorger Corpoelec als auch die Staatsanwaltschaft Untersuchungen eingeleitet, um über den Hergang des Stromausfalls und eine mögliche Manipulation der Anlagen Klarheit zu erhalten.