Zwei Tote bei Angriffen auf Landbesetzer in Kolumbien

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Esmad-Polizist mit Machete im Einsatz gegen Landbesetzer im Nordcauca
Esmad-Polizist mit Machete im Einsatz gegen Landbesetzer im Nordcauca

Cauca, Kolumbien. Nach der ersten Angriffswelle gegen die Landbesetzung durch Indigene im Cauca wird von zwei Toten und 40 Verletzten berichtet.

Am 26. Februar starteten Polizei und Militär ihre Angriffe gegen die indigenen Landbesetzer im Nordcauca. Über 5.000 Menschen beteiligen sich laut Zeitungsberichten an der Besetzung des Landes, das rechtlich den indigenen Gemeinden gehört, allerdings in einem von den FARC, den paramilitärischen Águilas Negras und dem Militär umkämpften Gebiet liegt und den Indigenen bisher nicht übergeben worden ist. Es handelt sich um 6.500 Hektar Land, auf dem Zuckerrohr für Großunternehmen angebaut wird.

In den ersten drei Tagen der Angriffe wurden zwei Menschen getötet, mindestens 40 verletzt, davon drei mit Schusswunden sowie mehrere mit Schnittwunden von Macheten schwer. Die Besetzer seien von Militär und Polizisten der Spezialeinheit Esmad eingekreist worden, sagte ein Sprecher: "Einheiten der Esmad haben mit Gas und Gasbomben angegriffen, und auf die nach hinten fliehenden Genossen ist dann vom Militär scharf geschossen worden." Den Indigenen wurde vorgeworfen, ein Zuckerrohrfeld in Brand gesetzt und eine Brücke zwischen besetztem Land und dem nächsten Ort zerstört zu haben. Sprecher der Gemeinden wiesen diese Beschuldigungen von sich und machten die Esmad für beides verantwortlich. In den angrenzenden Dörfern Miranda, Corinto, Caloto und Santander de Quilichao seien seit Beginn des Jahres 2015 insgesamt bereits 52 Personen ermordet worden.

Aufgrund der übermäßigen Härte der Angriffe entschieden die Besetzer auf Versammlungen am Wochenende einen Rückzug, um die Sicherheitslage zu entspannen und Tiere und Felder zu versorgen. Mehrfach wurde allerdings betont, dass der Protest nicht aufhören werde, bis das Land seinen rechtmäßigen Besitzern übergeben, in indigenes Gemeindeland verwandelt und die Sicherheit der dort lebenden Indigenen gewährleistet sei.