Ani Dießelmann

Friedensprozess in Kolumbien: Petros "letzte Karte"

Neun laufende Verhandlungen mit bewaffneten Gruppen. Massive Auseinandersetzungen in den Departamentos Antioquia und Catatumbo. Erfolge im Süden des Landes mit ELN-Abspaltung
Bogotá. Die kolumbianische Regierung unter Präsident Gustavo Petro steht vor einem entscheidenden Moment in ihrem Friedensprogramm "Paz Total". Nachdem die Verhandlungen mit mehreren bewaffneten Gruppen gescheitert sind, setzt die Regierung nun ihre Hoffnungen auf Iván Mordisco,... weiter

Frauentag in Lateinamerika: Solidarität und Widerstand

Frauen- und feministische Organisationen mobilisieren massenhaft. Im Mittelpunkt stehen Feminizide, Gewalt und Ungleichheit. Auch Politiker:innen erheben die Stimme
Mexiko-Stadt et al. Der 8. März, der Internationale Frauentag, hat in Lateinamerika in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Er ist zu einem Symbol des Widerstandes gegen die strukturelle Ungleichheit, Diskriminierung und Gewalt geworden, die Frauen in vielen Ländern... weiter

Wie reagiert Lateinamerika auf den Wahlsieg von Donald Trump?

Linke Regierungen gratulieren und äußern sich zurückhaltend. "Demokratie muss respektiert werden." Rechte feiern. Unklarheit über künftige Politik des neuen US-Präsidenten gegenüber Lateinamerika
Bogotá/Brasilia/Caracas etc. "Das amerikanische Volk hat gesprochen, und es wird respektiert. Glückwunsch an Trump zu seinem Sieg", hat Gustavo Petro, Präsident Kolumbiens, am Mittwoch im sozialen Netzwerk X geschrieben. Im selben Text forderte er den neuen Präsidenten der USA auf... weiter

Täter sagt aus: Bis zu 10.000 extralegale Hinrichtungen in Kolumbien

Laut Aussage von Ex-Kommandeur waren Streitkräfte in "falsos positivos" involviert. Zusammenarbeit mit Paramilitärs. Weit mehr Opfer, als bisher dokumentiert
Cali. Ein pensionierter Kolonel des kolumbianischen Militärs, der zu den Hauptverantwortlichen für Tausende Morde in dem südamerikanischen Land zählt, hat die Zahl der Opfer im Zusammenhang mit den sogenannten "falschen Positiven" (falsos positivos) auf über 10.000 geschätzt.... weiter

Die Rückeroberung des geraubten Bodens in Kolumbien

Im Naturschutzgebiet Caño Limón fördert der Konzern OXY Erdöl. Vertriebene Familien sind zurückgekehrt und haben ihr Land wieder übernommen
Caño Limón ist der Name einer Region im Bezirk Arauquita im Departement Arauca unmittelbar an der Grenze zu Venezuela. Und es ist der Name eines gigantischen Erdölfelds. Einen Steinwurf entfernt von den Erdölquellen verläuft der mächtige Fluss Arauca, der Kolumbien und Venezuela voneinander trennt... weiter

Exhumierung und Wahrheitsfindung in Kolumbien

Zwischen 150 und mehreren hundert Toten in Massengrab "La Escombrera" in Medellín vermutet. Exhumierung soll diesen Monat unter internationaler Beobachtung beginnen
Keine 20 Minuten westlich vom Zentrum Medellíns entfernt liegt das wegen seiner von Gewalt geprägten Geschichte berüchtigte Stadtviertel Comuna 13. Hier soll in Kürze die Exhumierung des Massengrabes La Escombrera (Der Schuttabladeplatz) unter Zusammenwirken der Generalstaatsanwaltschaft, der... weiter

Der Krieg geht weiter

Ein Bericht der Vereinten Nationen bestätigt, dass Kolumbien weiterhin eine Kriegsregion ist. Trotz der Friedensverhandlungen sterben täglich Menschen. Die Zahl der Vertreibungen und Kriegverbrechen bleibt hoch
“Kolumbien wählt den Frieden“. So titelten Medien auf der ganzen Welt zur Wiederwahl des kolumbianischen Präsidenten Santos im Juni 2014. Aber eine Mehrheit der kolumbianischen Bauern und Bewohner vor allem der ländlichen Regionen berichtet bereits seit Beginn der Friedensverhandlungen im November... weiter

Wahlen in Kolumbien: Die Hasskampagne "Jeder außer Petro"

Die Hälfte des Landes sieht die Wahlen als Reality-Show, die mit der Beseitigung Petros enden soll
Die Anhänger von Bolívar und Santander hassten sich, die Zentralisten und Föderalisten hassten sich, die Armeen der Bürgerkriege des 19. Jahrhunderts sowie die Konservativen und Liberalen hassten sich und brachten sich im Tausend-Tage-Krieg gegenseitig um und bekämpften sich in den grausamen... weiter

Kolumbien: "Das Gefängnis entmenschlicht die Menschen"

Amerika21-Autorin Ani Dießelmann sprach mit dem Aktivisten des Congreso de los Pueblos und politischen Gefangenen Julián Gil über die Proteste in den Gefängnissen
Wie ist die Situation in den kolumbianischen Gefängnissen und wie wirkt sich die Ausbreitung von COVID-19 auf sie aus? Das Strafsystem erlaubt eine Inhaftierung ohne Beweise und es gibt eine Überbelegung von fast 54 Prozent. Es gibt Gefängnisse, in denen fünf oder sechs Personen... weiter

Kolumbien: Hoffnung säen, eine Bewegung ernten

Mit dem "Kongress der Völker" (Congreso de los Pueblos) geht es darum, die Macht der Bevölkerung aufzubauen
Aus den Kämpfen der indigenen Bewegung im Norden des Cauca entstand 2008 unter dem indigenen Begriff Minga eine breite Protestbewegung gegen Krieg, Repression, Neo-Liberalismus und Freihandelsabkommen. Diese Minga war auch Ausgangspunkt einer dauerhafteren Organisierung und der Gründung des... weiter

Aufruf zur Stärkung der gesellschaftlichen Beteiligung an den Friedensgessprächen für Kolumbien

Soziale Bewegungen in Kolumbien rufen zu mehr Partizipation im Friedensprozess auf und schlagen einen "Sozialen Verhandlungstisch für den Frieden" vor
Aufruf zur Unterstützung der gesellschaftlichen Partizipation bei den Friedensgesprächen Wir, verschiedene soziale, politische, kirchliche und Menschenrechtsorganisationen sowie Gewerkschaften, rufen zum Aufbau eines Sozialen Verhandlungstisches für den Frieden auf, um damit zur Lösung des sozialen... weiter

"Heute schreiben wir Geschichte": Selbstorganisierter Volksentscheid in Kolumbien

Wahlbeobachtung in San Lorenzo. Nachdem Volksentscheide gegen Bergbauaktivitäten für verfassungswidrig erklärt wurden, nahmen die Bewohner ihr Schicksal selbst in die Hand.
Die Panamericana schlängelt sich nach zehn Stunden Fahrt von Cali Richtung Süden abenteuerlich an steilen Berghängen entlang. Immer wieder muss der Busfahrer Felsbrocken ausweichen, die wegen des Regens mitten auf der Straße liegen. "Glück, dass kein Erdrutsch die Straße versperrt", sagt der junge... weiter

Was Kolumbianer über den Frieden denken

Frieden zwischen Staat und Guerilla: Wie Kolumbianer unter dem Krieg, Ungerechtigkeit und Unsicherheit leiden
Nachdem eine knappe Mehrheit in Kolumbien den Friedensvertrag mit der Guerillaorganisation Farc in einem Plebiszit am 2. Oktober abgelehnt hat, befindet sich das südamerikanische Land in einem politischen Schwebezustand: Der Frieden mit den Rebellen ist vereinbart, die konservative Regierung von... weiter