Gewerkschafter aus Brasilien: Europa muss xenophobe Politik ändern

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Der Präsident des Internationalen Gewerkschaftsbundes, Joao Antonio Felicio
Der Präsident des Internationalen Gewerkschaftsbundes, Joao Antonio Felicio

Brasilia. Der frühere Präsident des größten Gewerkschaftsdachverbandes Brasiliens (CUT) und aktueller Präsident des Internationalen Gewerkschaftsbundes, Joao Antonio Felicio, hat Europa aufgefordert, seine "fremdenfeindliche Migrationspolitik" zu ändern. Dies müsse geschehen um zu vermeiden, dass "das Mittelmeer sich in einen Friedhof für Flüchtlinge verwandelt".

Angesichts des Massensterbens vor den Küsten Europas, wo Tausende ertrinken, die vor Krieg und Elend in ihren Herkunftsländern fliehen, betonte Felicio, diese Menschen hätten das Recht, irgendwo hinzugelangen, wo sie bessere Möglichkeiten auf Überleben und auf ein Leben in Würde fänden.

Der Gewerkschaftsführer merkte an, dass Europa für ein Umdenken von der neoliberalen Ideologie und von der Verachtung für Arme und afrikanischstämmige Menschen ablassen müsse. Immerhin würden oftmals die Fluchtgründe durch europäische oder nordamerikanische Einflüsse verursacht.

Um seine Mahnung in Richtung Europa zu unterstreichen, führte Felicio das Beispiel seiner eigenen Vorfahren an, die einst nach Brasilien kamen, als sie "in Italien nicht einmal mehr zu essen hatten". Aus Anlass des laufenden Besuchs des brasilianischen Vizepräsidenten Michel Temer in Spanien, sprach Felicio schließlich von "Tausenden Beschwerden von Brasilianern, die an den Grenzkontrollen des Flughafens Madrid-Barajas abgewiesen und abgeschoben wurden". Spanien sei ein besonders deutliches Beispiel einer "neoliberalen, arroganten und autoritären Regierung in Europa."