Havanna. Bis zum Jahr 2018 sollen alle kubanischen Schulen über einen eigenen Internetzugang verfügen. Bereits Mitte nächsten Jahres sollen nach Angaben des Bildungsministeriums über 26.000 Lehrer von ihrem Arbeitsplatz aus Zugang zum weltweiten Netz erhalten.
Die Umsetzung des Vorhabens wird dabei in mehreren Etappen erfolgen und ist Teil der neuen Internetpolitik der kubanischen Regierung. Bis Ende 2016 sollen zunächst alle Gymnasien sowie die pädagogischen und politechnischen Schulen des Landes mit Internet versorgt werden, im Jahr 2017 werden Mittelschulen, Kindertagesstätten und Sonderschulen folgen. Bis 2018 sollen den Plänen zufolge auch die über 6.800 Grundschulen des Landes am Netz hängen.
Laut dem Leiter der Informatikabteilung des Bildungsministeriums, Fernando Ortega Cabrera, soll der Internetzugang den Lehrern vor allem bei der Unterrichtsvorbereitung und Fortbildung helfen. Die Schüler sollen im Umgang mit dem Internet und sozialen Netzwerken geschult werden. Neue Portale im kubanischen Intranet sollen für eine stärkere Einbindung digitaler Lerninhalte in kubanischen Schulen sorgen. Die in Kuba entwickelte Linux-Distribution Nova wird auf diesem Weg ebenfalls Einzug in die Schulen des Landes halten.
Zusätzlich zum Internetausbau ist die Erneuerung der technischen Ausstattung der Schulen geplant. Statt durch VHS-Kassetten sollen Filme und Lehrmaterialien an den Schulen künftig über USB-Sticks auf den Fernsehern wiedergegeben werden. Der Computerbestand wird ebenfalls ausgetauscht. Derzeit entfällt in Kuba ein Computer auf 30 Schüler, allerdings gelten 80 Prozent der Rechner als veraltet. Sie sollen in den kommenden Jahren durch eine größere Anzahl Tablets ersetzt werden, so dass sich dann nur noch neun Schüler ein Gerät teilen werden. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 teilten sich in Deutschland durchschnittlich elf Schüler einen Rechner.