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Kuba baut 2015 Internet und Mobilfunk weiter aus

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Internetcafe für Jugendliche in Kuba
Internetcafe für Jugendliche in Kuba

Havanna. Die kubanische Telefongesellschaft Etecsa hat angekündigt, das Internet im kommenden Jahr massiv auszubauen. Geplant sei, die Anzahl der Zugänge in Internetcafes zu erhöhen, berichtet die kubanische Tageszeitung Juventud Rebelde unter Berufung auf Funktionäre der Etecsa. Zudem könnten 2015 erstmals öffentliche WLAN-Zugänge eingerichtet werden. Die Pläne seien Teil der staatlichen Politik, die auf einen verbesserten Internetzugang abzielt, heißt es in dem Blatt weiter.

Vertreter der Telefongesellschaft bekräftigten, dass man die "kollektiven Zugangspunkte (für das Internet) ausbauen" wolle. Derzeit seien 154 Internetcafes in Betrieb, nachdem im Jahr 2013 die ersten 118 dieser Einrichtungen eingeweiht worden waren.

In der staatlichen Tageszeitung kündigten Etecsa-Vertreter diese Woche auch an, die sogenannten Computerclubs auszubauen. Diese Einrichtungen mit Internetzugängen sind in erster Linie für die Nutzung durch Jugendliche vorgesehen.

Im vergangenen März hatte die staatliche Telefon- und Internetgesellschaft erstmals einen privaten E-Mail-Service angeboten, der auch von Handys genutzt werden kann. Nach offiziellen Angaben verfügen bereits 460.000 Nutzer über ein entsprechendes lokales E-Mail-Konto.

Die massive Zunahme der Nutzer hatte die vorhandenen Kapazitäten jedoch überlastet. Nun kündigte die Telefongesellschaft an, die technischen Netzwerke "zu modernisieren und auszubauen", heißt es bei Juventud  Rebelde. Dies gelte auch für das Mobilfunknetz.

Im kommenden Jahr sollen 800.000 weitere Mobilfunkverbindungen geschaffen werden, womit sich die Gesamtzahl der Endkunden auf rund drei Millionen erhöhen würde. Seit 2008 können Kubaner offiziell Handyverträge abschließen. Davor waren die knappen Ressourcen für private Endkunden nicht zugänglich.

Das Internet ist für private Nutzer von zu Hause aus nach wie vor sehr begrenzt zugänglich. Allerdings hat die Etecsa angekündigt, die Ressourcen auch in diesem Bereich weiter auszubauen. Bislang haben bestimmte Berufsgruppen, staatliche Institutionen und Bildungseinrichtungen Vorrang.

2011 war ein Internetkabel aus Venezuela nach Kuba verlegt worden. Die neue Verbindung hat eine Länge von 1.630 Kilometern und eine Übertragungskapazität von 640 Gigabytes. Die Verlegung wurde von einem kubanisch-venezolanischen Mischunternehmen durchgeführt, die Kosten beliefen sich auf 72 Millionen US-Dollar. In einer zweiten Phase ist der Anschluss der Datennetzwerke in Haiti und der Dominikanischen Republik geplant. Das Problem bleibt aber weiterhin das veralterte Leitungsnetz auf der Insel.