Brasilien will interozeanische Eisenbahnlinie mit Brics-Staaten bauen

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Die Brics-Entwicklungsbank soll vor allem der Finanzierung von Infrastrukturprojekten dienen
Die Brics-Entwicklungsbank soll vor allem der Finanzierung von Infrastrukturprojekten dienen

Brasília. Die brasilianische Regierung hat beim Brics-Gipfeltreffen im russischen Ufa den Entwurf für eine interozeanische Eisenbahnlinie vorgestellt.

Auf dem Treffen des Geschäftsrates hatten die nationalen Repräsentanten Brasiliens, Russlands, Indiens, Chinas und Südafrikas eine Erklärung über Kooperationen bei Investitionen vorbereitet, die von den Staatschefs unterzeichnet wurde. Darin geht es unter anderem um die Schwerpunkte der künftigen Zusammenarbeit, die Grundlagen für Investitionen sowie um die nächsten Schritte der geplanten Brics-Entwicklungsbank.

Bei dem brasilianischen Eisenbahnprojekt handelt es sich laut dem Präsidenten der Industrie- und Handelskammer der Russischen Föderation, Sergej Katyrin, neben einigen russischen Infrastrukturvorhaben um das größte Projekt, das der Brics-Entwicklungsbank Ende des Jahres zur Finanzierungsprüfung vorgelegt werden wird. An einer Investition haben seinen Angaben zufolge alle Brics-Länder Interesse, für den Bereich Technologie insbesondere Russland und China.

Gemäß dem Entwurf würde die etwa 3.000 km lange Eisenbahnlinie vom brasilianischen Atlantikhafen Paranaguá über Argentinien und Paraguay bis zum chilenischen Pazifikhafen Antofagasta führen.

Ziel ist die Verbesserung der Handelsströme zwischen Südamerika und Asien und eine Umgehung des Panama-Kanals. Definitive Entscheidungen über den genauen Streckenverlauf liegen derzeit noch nicht vor.

Brasilien und China verhandeln bereits über ein ähnliches, jedoch wegen der möglichen Umweltschäden breit kritisiertes Projekt: eine Bahnlinie, die durch das brasilianische Amazonasbecken nach Peru führt. Chinas Premierminister Li Keqiang hatte sich bereits Ende Mai mit seinem peruanischen Amtskollegen, Ollanta Humala, getroffen und auch Brasilien besucht, um erste Studien für den Bau abzustimmen.

Zugleich wirbt Boliviens Präsident Evo Morales für eine Beteiligung seines Landes und hat Pläne für eine Zugstrecke vorgestellt, die brasilianische Häfen mit dem Süden Perus verbinden und dabei durch Bolivien verlaufen soll. Das bolivianische Projekt würde die südlichen Häfen Perus bevorzugen, sei kürzer, kostengünstiger und würde der Umwelt weniger schaden, so Morales. Außerdem würde es die Integration und Produktivität des Kontinents seiner Ansicht nach besser voranbringen.