Höchststrafe für Mörder von Sabino Romero in Venezuela verhängt

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Sabino Romero bei einer Kundgebung im November 2012
Sabino Romero bei einer Kundgebung im November 2012

Caracas. Die venezolanische Justiz hat den 42-jährigen Angél Romero Bracho, alias "El Manguera" (der Schlauch), zur Höchststrafe von 30 Jahren Gefängnis für den Mord an dem Anführer der Yukpa-Indigenen, Sabino Romero Izarra, verurteilt. Im Laufe des mehr als zwei Jahre andauernden Prozesses waren zuvor bereits fünf Angehörige der Gemeindepolizei von Machiques wegen Mittäterschaft zu jeweils sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Nach dem Richterspruch vom vergangenen Freitag gegen den Auftragsmörder forderten die Angehörigen des Indigenensprechers, dass nun auch die Drahtzieher zur Verantwortung gezogen werden. Bracho war nach Angaben von Aktivisten vor Ort Leibwächter und Fahrer des Großgrundbesitzers José Ignacio Peña Romero. Gegen ihn und weitere Mitglieder des Viehzüchterverbandes von Machiques, (Gadema) müsse ermittelt werden.

Sabino Romero war durch seinen Kampf um die Landrechte der indigenen Bevölkerung in der Grenzregion zu Kolumbien im Bundesstaat Zulia landesweit bekannt geworden. Er wurde unzählige Male bedroht, mehrfach wurden Anschläge auf ihn verübt. Am 3. März 2013 war Romero mit seiner Frau Lucia Martinez auf der Straße von zwei bewaffneten Männern auf einem Motorrad in der Sierra Penija im venezolanischen Bundessaat Zulia mit Schusswaffen angegriffen worden. Er starb an den Verletzungen, seine Frau überlebte den Überfall schwer verletzt.

Parlament und Regierung Venezuelas hatten Ende des Jahres 2005 das "Gesetz über die indigenen Völker und Gemeinden" beschlossen. Damit werden den 35 indigenen Gruppen des Landes die traditionell von ihnen bewohnten Gebiete übertragen. Die Eigentumstitel sind für die indigenen Gemeinden unveräußerlich, unverjährbar und nicht pfändbar. Seitdem hatten die Großgrundbesitzer der Region verstärkt paramilitärische Gruppen aufgebaut und Angehörige der Yukpa-Gemeinden ermorden lassen. Nach Angaben von Aktivisten sind bis heute insgesamt zehn Menschen umgebracht worden, doch lediglich der Mord an Romero wurde bisher vor Gericht verhandelt.