Demonstration in Paraguay für besseres Bildungssystem

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Sitzblockade vor dem Ministerium für Bildung
Sitzblockade vor dem Ministerium für Bildung

Asunción. Tausende Schüler und Studenten sind am Freitag in der paraguayischen Haupstadt  auf die Straße gegangen, um eine Verbesserung des Bildungssystems einzufordern.

Schüler privater und öffentlicher Schulen demonstrierten gemeinsam mit Studenten, Familienangehörigen und Dozenten. In Parolen wurde das Bildungssystem als "eine Schande im internationalen Vergleich" bezeichnet. Die Kernforderung lautete: ein qualitativ hochwertiges und gerechtes Bildungssystem. Die Demonstration sei ein historisches Ereignis, da erstmals Schüler öffentlicher und privater Schulen gemeinsam protestieren, sagte einer der Organisatoren, Nicolás Pereira. Man sei überwältigt von der großen Zahl der Teilnehmer.

Einige Tage zuvor hatten sich Schüler und Koordinatoren der Demonstration "Marcha Nacional del Colegio Públicos y Privados" in der Universität von Asunción getroffen, um den Verlauf zu besprechen. Schüler, Studenten und Dozenten teilten ihren Protest auf die drei verschiedenen Hauptplätze auf: Plaza Italia, Plaza de Democracia und Plaza Uruguaya auf. Es solle eine friedliche Kundgebung werden, so die Organisatoren.

Hauptforderungen waren die Aktualisierung des Schulsystems, eine bessere Verteilung von Unterrichtsmaterialien sowie eine bessere Qualifikation der Lehrpersonals. Ein weiteres Problem, das gelöst werden müsse, sei die mangelhafte Ernährung in den öffentlichen Schulen.

Auch höhere Investitionen in die Bildung wurden verlangt. Zurzeit erhält das Ministerium für Bildung und Kultur 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, die UNESCO empfehle dem Land sieben Prozent zu investieren. Die Studenten führten eine Sitzblockade vor dem Ministerium für Bildung durch. Bildungsministerin Marta Lafuente und Finanzminister Santiago Peña kamen für eine Ansprache aus dem Gebäude und verteilten Blumen an die Demonstranten. Diese erwiderten einstimmig: "Wir wollen keine Blumen, wir wollen Bildung".

Die Forderungen der Demonstrierenden seien enorm, die Mittel aber begrenzt und vor allem das kommende Jahr werde sich aufgrund eines strikten Haushaltsplans schwierig gestalten, sagte der Finanzminister. Trotzdem bestätigte er, dass eine Investition in Bildung sich am meisten rentiere. Ministerin Lafuente erklärte sich bereit, über das Thema Bildung zu debattieren und stimmte einem Treffen mit den Organisatoren der Demonstration in der kommenden Woche zu.