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US-Blockade hemmt weiterhin Tourismus auf Kuba

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Ein Kreuzfahrtschiff läuft in den Hafen von Havanna ein
Ein Kreuzfahrtschiff läuft in den Hafen von Havanna ein

Havanna. Die Blockade der USA gegen Kuba behindert nach wie vor die Entwicklung des Tourismus in dem sozialistischen Inselstaat. Gesetze und Regularien verhindern weiterhin, dass Touristen vor allem aus den Vereinigten Staaten nach Kuba reisen.

Kuba führte in einem Bericht für die Vereinten Nationen die Auswirkungen der anhaltenden Beschränkungen seitens der USA im Bezug auf den Tourismus auf. Darin werden die Schäden der US-Blockade und die starken Auswirkungen im Dienstleistungssektor benannt. Experten zufolge belaufe sich der gesamte Schaden im vergangenen Jahr auf mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar.

Allein dem Transportsektor im Tourismus entsteht durch die Blockade ein Schaden in Höhe von rund 200.000 Dollar, weil Fahrzeuge, Ersatzteile und Zubehör von weit entfernt liegenden Märkten gekauft und geliefert werden müssen. Der Bericht hebt hervor, dass trotz der Vereinbarungen zwischen Kuba und den USA, die einen Anstieg US-amerikanischer Besucher auf der Insel begünstigen, das Verbot touristischer Reisen nach Kuba aufrechterhalten bleibt.

Im Dezember vergangenen Jahres hatten US-Präsident Barack Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen bekannt gegeben. Kuba fordert nach wie vor vor allem die sofortige Beendigung der US-Handelsblockade, die auch Drittstaaten, die mit dem Inselstaat Geschäftsbeziehungen führen, betrifft. Im Rahmen der aktuellen Verhandlungen verkündet Obama am 18. September eine Reform dieser Blockadegesetze. Inhaltlich wurden Regulierungen beim Geldtransfer von den USA nach Kuba gelockert. Zusätzlich wurden Einreiseerleichterungen für US-Bürger festgelegt.

Trotz der steigenden Besucherzahlen aus der EU und den USA, hat die Blockade weiterhin negative Folgen für Kuba. So können aufgrund des Embargos kubanische Hotels lediglich das internationale Reservierungssystem "Amadeus" verwenden. Andere kooperieren aus Angst vor US-Sanktionen nicht mit Kuba. Ohne die Blockade-Gesetze könnten außerdem zusätzlich 140 Karibik-Kreuzfahrtschiffen in kubanische Häfen anlegen. Diese verfügen über eine Aufnahmekapazität von über einer Million Passagiere im Jahr.