Kritik an Interpol und USA wegen Überprüfung von Ombudsmann

ddp-defensorpueblo.jpg

Venezuelas Ombudsmann Tarek William Saab
Venezuelas Ombudsmann Tarek William Saab

Mexiko-City. Nachdem mexikanische Grenzbehörden auf Anordnung von US-Sicherheitsbehörden und auf Basis eines Gesuchs der Polizeiagentur Interpol dem venezolanischen Ombudsmann Tarek William Saab die Einreise nach Mexiko verweigert hatten, kritisierte die Regierung Venezuelas den Umgang mit ihrem Abgesandten. Auch Präsident Nicolás Maduro hat sich inzwischen in die Affäre eingeschaltet.

Die "dringende Einreisewarnung" von Interpol hatte am vergangenen Samstag zur Vernehmung von Saab auf dem Internationalen Flughafen von Mexiko-Stadt geführt. Der Funktionär  befand sich auf dem Weg zu einer Menschenrechtskonferenz der Vereinten Nationen im Bundesstaat Yucatán, als ihn die mexikanischen Beamten stoppten. Als Personal der mexikanischen Nationalen Menschenrechtskommission (CNDH) eintraf, war ihm bereits erlaubt worden, seine Reise fortzusetzen. Die CNDH leitete eine amtliche Untersuchung wegen des "beleidigendem und würdelosen Umgangs" mit dem Venezolaner ein.

Saab selbst erstattete Anzeige bei verschiedenen Gremien und zeigte sich empört über die von Interpol auf US-Geheiß herausgegebene Warnung. Er forderte eine Erklärung für diese Maßnahme und mutmaßte, dass es sich bei dem Vorfall um einen Angriff gegen seine Arbeit handelte. Er lasse sich davon jedoch nicht einschüchtern und werde seine Arbeit als staatlicher Menschenrechtsbeauftragter weiter verfolgen, sagte er.

Auch Venezuelas Präsident Nicolás Maduro nahm in seiner wöchentlichen TV-Sendung Stellung zu den Ereignissen in Mexiko. Maduro klagte die USA an, Interpol für ihre Zwecke zu missbrauchen und bezeichnete ihr Handeln als "imperiale Ungerechtigkeit".

Als Ombudsmann ist es Saabs Aufgabe, Menschenrechte zu verteidigen und ihre Einhaltung zu überwachen. Auf diesen Posten wurde er von der venezolanischen Nationalversammlung für eine Dauer von sieben Jahren berufen.