Venezuela und Bolivien beschließen Kooperationsplan bis 2025

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Evo Morales und Nicolás Maduro beim Pressegespräch in Cochabamba
Evo Morales und Nicolás Maduro beim Pressegespräch in Cochabamba

Cochabamba. Die Präsidenten Boliviens und Venezuelas, Evo Morales und Nicolás Maduro, haben einen bilateralen Entwicklungsplan für zehn Jahre vereinbart. Mit diesem soll "das neue Modell eines kommunitären Sozialismus" als Alternative zu Kapitalismus und Neoliberalismus konsolidiert werden. Die Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Wirtschaft, Energie und Verteidigung werde das "Rückgrat der Unabhängigkeitsprozesse stärken", erklärte Maduro gegenüber Journalisten. Über die Zusammenarbeit auf militärischem Gebiet sei im Hinblick auf die "neue lateinamerikanische und antiimperialistische Doktrin der Streitkräfte" beider Länder gesprochen worden. Ab Januar sollen Vertreter der zuständigen Ministerien beider Länder zusammenkommen und die Umsetzung der Vereinbarungen konkretisieren.

Die beiden Staatsmänner hatten sich zusammen mit Vertretern ihrer jeweiligen Ministerien in Cochabamba getroffen. Während eines kurzen Pressegesprächs hoben beide übereinstimmend die Bedeutung hervor, die Kooperation innerhalb des Linksbündnisses Bolivarische Allianz für die Völker unseres Amerika – Handelsvertrag der Völker (Alba-TCP) mit neuem Leben zu füllen. Unter anderem habe man eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um die Alba-Verteidigungsschule zu reaktivieren und dort den Erfahrungstausch und gemeinsame Ausbildungsprogramme zu organisieren. Der Bolivarischen Allianz gehören Antigua und Barbuda, Bolivien, Dominika, Ecuador, Granada, Kuba, Nicaragua, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vicent, die Grenadinen sowie Venezuela an.

Beide Präsidenten betonten außerdem die Bedeutung des gemeinsamen Auftretens der Alba-Mitgliedsstaaten beim kommenden UN-Klimagipfel. Auf der am vergangenen Wochenende in Tiquipaya bei Cochabamba zu Ende gegangenen II. Weltkonferenz der Völker zum Klimawandel hatten Delegationen aus 50 Ländern eine Resolution verabschiedet, die unter anderem die Schaffung eines Umweltgerichts und die Bezahlung der ökologischen Schuld der Industrieländer beinhaltet. Die Beschlüsse dieses Treffens werden auf dem Klimagipfel Ende des Jahres in Paris eingebracht werden, sagte Morales.

Maduro hatte an der Abschlussveranstaltung des Klimawelttreffens teilgenommen. Dort traten auch der ecuadorianische Präsident Rafael Correa und der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez auf.