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Venezuela schließt "strategische Partnerschaft" mit China

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"Eine Beziehung der Freundschaft, des Vertrauens": Maduro bei seiner Pressekonferenz in Beijing
"Eine Beziehung der Freundschaft, des Vertrauens": Maduro bei seiner Pressekonferenz in Beijing

Beijing/Algier/Havanna. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat auf einer mehrtägigen Reise die Volksrepublik China und Algerien besucht. Anschließend reiste er nach Kuba, um am Gipfel der G77+China in Havanna teilzunehmen.

Maduros Besuch in China sollte ein Zeichen setzen. Mit sechs Tagen dauerte die Staatsvisite außergewöhnlich lange. Am Mittwoch traf Maduro mit Chinas Staatschef Xi Jinping zusammen. Er sprach von einer "Agenda für eine neue Ära in den Beziehungen zwischen China und Venezuela". Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten beruhe auf gegenseitigem Respekt. "China hat sich zu einer wirtschaftlichen Supermacht entwickelt, aber nicht zu einer imperialistischen Supermacht, nicht zu einer kolonialistischen Supermacht, sondern zu einer Supermacht, die auf dem Prinzip des Friedens, der Zusammenarbeit und der gemeinsamen Entwicklung beruht", betonte Maduro.

Wirtschaftlich wird laut Maduro die Kooperation in den Bereichen Energie und Öl intensiviert. Nach Informationen der Presseagentur Bloomberg soll die Einrichtung eines neuen Joint Venture-Unternehmens zwischen China und der staatlichen venezolanischen Ölgesellschaft Pdvsa geplant sein. Doch das venezolanische Erdöl ist nicht der einzige Grund für das erste Treffen der Staatschefs seit 2018. Auch betreffend Projekte im Bergbau und in der Landwirtschaft und im Bereich der Weltraumforschung unterzeichneten die beiden Länder mehrere Abkommen.

Chinas Präsident Xi betonte indes nach dem Treffen mit Maduro, China werde seine Beziehungen zu Venezuela zu einer "strategischen Allwetter-Partnerschaft" ausbauen. Diese Bezeichnung ist nur wenigen bevorzugten Partnerländern der Volksrepublik vorbehalten. Xi wies auch darauf hin, dass die beiden Staaten eine gemeinsame Entwicklung anstreben und betonte, dass China und Venezuela "gute Freunde mit gegenseitigem Vertrauen" seien. China ist gleichzeitig auch Venezuelas größter Gläubiger und investiert in zahlreiche Infrastrukturprojekte in dem südamerikanischen Land.

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Algeriens Premierminister Aymene Benabderrahmane und Maduro bei seiner Ankunft in Algier
Algeriens Premierminister Aymene Benabderrahmane und Maduro bei seiner Ankunft in Algier

Auf der Rückreise aus China legte Maduro einen Halt in Algerien ein, wo er mit Premierminister Aymene Benabderrahmane zusammentraf. Auch hier unterstrich er die Freundschaft mit dem Gastland und kündigte eine verstärkte Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Öl, Gas, Landwirtschaft, Wissenschaft, Technologie und Hochschulbildung an. Zuletzt hatte Maduro im Juni 2022 Algerien besucht und zahlreiche Kooperationsabkommen unterzeichnet.

Am Freitag landete Maduro schließlich in Havanna, um am Gipfel der G77+China in der kubanischen Hauptstadt teilzunehmen. In seiner Ansprache rief er das Staatenbündnis auf, bei den Vereinten Nationen gegen die unilaterale Sanktionspolitik der USA und ihrer Verbündeten aktiv zu werden, von denen Kuba und Venezuela, aber auch zahlreiche andere Länder hart getroffen werden.

"Die G77 und China müssen ihre Stimme lauter erheben, um der Verfolgung von Ländern, die ihr eigenes Modell aufbauen wollen, ein Ende zu setzen", forderte Maduro. Die Gruppe der 77 plus China ist ein Zusammenschluss von Entwicklungs- und Schwellenländern und umfasst inzwischen 134 Staaten.