Managua. Vor der UN-Klimakonferenz in Paris hat die Initiative "Verwundbares Zentralamerika, vereint für das Leben!" auf die besondere Gefährdung der Region durch den Klimawandel aufmerksam gemacht. Denis Meléndez, Moderator der Runden Tische des Nationalen Risikomanagements in Nicaragua, erklärte, das Ziel sei es zu erreichen, dass "Zentralamerika als höchst verletzliche Region angesehen wird."
Wirbelstürme, Überschwemmungen und Dürre sind Teil der Auswirkungen des Klimawandels in der Region. Zusammen mit dem Umstand, dass mindestens die Hälfte der Bevölkerung von Armut betroffen ist, lässt dies erwarten, dass etwa fünf Millionen Menschen in der Region im Jahre 2020 an Hunger leiden werden. Nicaragua und Guatemala zählen zu den zehn am stärksten betroffenen Ländern, als das weltweit anfälligste Land galt 2014 Honduras, hier haben die klimatischen Veränderungen in den letzten 20 Jahren die größten Folgen hinterlassen.
Vor diesem Hintergrund sowie aufgrund des fehlenden politischen Willens und dem geringen Interesse, die Situation Zentralamerikas in den globalen Klimaverhandlungen zu berücksichtigen, sei die Initiative entstanden. Der Aufruf solle erst der Anfang sein. Derzeit würden Unterschriften gesammelt, die auf der Klimakonferenz überreicht werden sollen, die vom 30. November bis zum 11. Dezember in Paris stattfindet, so Meléndez.
Die Initiative soll dazu beitragen, dass die zentralamerikanischen Länder neue Mittel für die Prävention von Naturkatastrophen und zur Anpassung an den Klimawandel erhalten. Darüber hinaus soll sie die Teilhabe der Bevölkerung fördern. "Dieser Aufruf soll die Region nicht in eine Opferhaltung versetzen, sondern ihr Zugang zu finanzieller und technischer Unterstützung verschaffen. Das wäre eine Verstärkung der bereits bestehenden Kapazitäten“, sagte Tania Guillén, Expertin für Klimaschutz des Nicaraguanischen Humboldtzentrums. Sie ergänzte, dass die Suche nach Maßnahmen zur Anpassung und Abschwächung des Klimawandels den Plänen des Zentralamerikanisches Integrationssystems SICA sowie der Regierungen der Region entsprächen, die Anerkennung dieser Maßnahmen durch die UN jedoch dringend erforderlich sei.
In Paris soll auch der Strategieplan der Runden Tische des Nationalen Risikomanagements der Länder Honduras, Nicaragua und El Salvador überreicht werden. Diese Länder hatten sich im März dieses Jahres zu einem Forum versammelt. Das Dokument benennt die größten Herausforderungen, die Zentralamerika in den nächsten Jahren zu bestehen hat.