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Brasilien und Kolumbien suchen nach regionalem Format zur Verhinderung von Waldbränden

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Präsident Petro informiert über die Bekämpfung der aktuellen Waldbrände in Kolumbien
Präsident Petro informiert über die Bekämpfung der aktuellen Waldbrände in Kolumbien

Brasília/Bogotá. Die Präsidenten von Brasilien und Kolumbien, Luiz Inácio Lula da Silva und Gustavo Petro, haben über regionale Ansätze zur Bewältigung von Brandkatastrophen beraten. Anlass sind die anhaltenden Waldbrände in Kolumbien, die auf andere südamerikanische Länder übergreifen könnten (amerika21 berichtete).

Präsident Petro schlug die Schaffung einer regionalen Stelle zur Brandverhütung vor. Er berichtete von den bisherigen Löschaktionen der Einsatzkräfte, die mit 30 Flugzeugen und 700 Abwürfen von Löschwasser bereits eine große Anzahl von Feuern erfolgreich bekämpfen konnten.

Lula bot die Hilfe seiner Regierung bei der Bewältigung der aktuellen Situation an. Er erinnerte daran, dass das Thema auf dem Treffen der südamerikanischen Außen- und Verteidigungsminister im November letzten Jahres angesprochen wurde. Er schlug die Schaffung einer Arbeitsgruppe im Rahmen der Organisation des Amazonas-Kooperationsvertrags vor, die gemeinsame Bemühungen zur Bekämpfung der Feuerausbrüche im Amazonasgebiet entwickeln solle.

In Südamerika hat die Jahreszeit begonnen, zu der die Wälder sich leicht entzünden und schwere Brände sich unkontrolliert ausbreiten können. Hitze, Trockenheit und das Klimaphänomen "El Niño" verstärken die Gefahr des Feuers. Dazu kommen bewusste Handlungen, die kontrollierte oder illegale Brandrodungen auslösen, um Flächen für Plantagen oder Viehweiden zu gewinnen.

In den vergangenen Jahren waren unter anderem Chile, Argentinien, Bolivien, Brasilien, Kolumbien und Honduras Schauplätze teils katastrophaler Waldbrände.

Das Gespräch nutzte Lula zugleich, eine zuvor von Petro ausgesprochene Einladung anzunehmen. Er bestätigte seinen Besuch in Kolumbien im April dieses Jahres, um an der Internationalen Buchmesse in Bogotá teilzunehmen.