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US-Aktivisten gegen Militärbasen in Lateinamerika

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US-Aktivisten setzen sich in Guantánamo für die Schließung des US-Lagers ein
US-Aktivisten setzen sich in Guantánamo für die Schließung des US-Lagers ein

Guantánamo. US-amerikanische Friedens-und Menschenrechtsaktivisten haben am Tag des Erntedankfestes (Thanksgiving) zur Mahnung an die inhumanen Haftbedingungen und die rechtsverletzende Behandlung von immer noch weit über 100 Gefangenen im US-Lager Guantánamo gefastet. Die Solidaritätsaktion fand im Rahmen des seit 2010 jährlich in Guantánamo in Kuba stattfindenden "Treffens für Frieden und für die Abschaffung ausländischer Militärbasen" statt. Das sogenannte Thanksgiving wird in den USA üblicherweise als wichtiger Feiertag begangen, bei dem Familie und Freunde zusammenkommen um gemeinsam festlich zu essen.

An dem Friedenstreffen nahmen internationale Aktivisten aus 30 Ländern teil, unter ihnen waren aus den USA eine 60-köpfige Delegation der US-Organisation Codepink, 15 Vertreter der Menschenrechtsgruppe "Zeugen gegen die Folter" sowie zehn Delegierte der Nationalen Anti-Kriegs-Koalition anwesend. Mit ihrer Protestaktion forderten sie US-Präsident Barack Obama auf, das Gefangenenlager per Präsidentenerlass zu schließen, die Gefangenen freizulassen oder vor ordentliche Gerichte zu stellen und das besetzte Hafengelände endlich wieder an Kuba zurückzugeben. Die entsprechende Meldung wurde in einigen internationalen Medien aufgegriffen und Codepink ruft auch weltweit zur Unterzeichnung ihres Appells auf.

Das Friedenstreffen von Guantanamo wendet sich nicht nur gegen das US-Gefangenenlager in Guantánamo, das international scharf kritisiert wird, sondern auch gegen die derzeit noch über zwanzig Militärbasen der USA in zehn Ländern Lateinamerikas. Damit wird die "Erklärung von Havanna" (2013) unterstrichen, mit der die Regierungen der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) die Region zu einer "Zone des Friedens" erklärt haben. Eine positive Reaktion hierzu von Seiten der USA gab es noch nicht.

Während die kubanische Seite immer wieder unterstreicht, dass sich ohne eine Rückgabe Guantánamos keine wirkliche Annäherung zu den USA ergeben werde, lehnt die US-Seite entsprechende Verhandlungen bislang ab.