Mexiko-Stadt. Etwa 130.000 Bauern haben sich zu Beginn dieser Woche anlässlich des Geburtstags des Revolutionärs Emiliano Zapata in der mexikanischen Hauptstadt versammelt, um für eine Erhöhung des Landwirtschaftsetats zu demonstrieren. Vertreter der fünf führenden Bauernorganisationen aus allen 31 Bundesstaaten kamen in der mexikanischen Hauptstadt zusammen, um ihren Unmut in einem zweistündigen Protestmarsch und einer anschließenden Kundgebung auf dem Zócalo, dem zentralen Platz der Stadt, Ausdruck zu verleihen.
Die Demonstration startete von vier zentralen Punkten und vereinte sich im Anschluss vor der Kathedrale. Im Konkreten fordern die Organisationen eine Erhöhung der Staatsausgaben für den Landwirtschaftssektor, sowie die Wertschätzung dieses produzierenden Bereiches. Die politischen Maßnahmen der letzten Jahre haben die Krise des Sektors bisher eher verschärft als verbessert.
Nach Angaben der Organisation "Subsidios del campo" produzieren die Kleinbauern in Mexiko 40 Prozent der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, erhalten aber weniger Unterstützung als die größeren Produzenten im Agrarsektor. Die Organisation "Frente Auténtico del Campo" (FAC) beklagt, dass 17.000 Großproduzenten 99 Prozent der veranschlagten Staatsgelder im Landwirtschaftssektor erhalten, gleichzeitig aber vier Millionen meist kleinere Bauern ohne Zuschüsse auskommen müssen.
Die Demonstration fand am 137. Geburtstag von Emiliano Zapata statt. Zapata ist für viele eine Symbolfigur des Widerstandes und einer der Anführer der Mexikanischen Revolution (1910-1920) gewesen. Unter anderem solidarisierten sich die Lehrer der Nationalen Lehrerkommission (CNTE), die momentan für eine Änderung der geplanten Bildungsreform kämpft, mit den Bauern und nahmen an der Demonstration teil.
Nach der Veranstaltung errichteten einige Vertreter der Bauernorganisationen vor dem Gebäude des Innenministeriums ein Zeltlager, in dem sie sich aufhalten wollen, bis sie und ihre Forderungen von der Regierung angehört werden.