Ex-Senatorin in Kolumbien darf in die Politik zurück

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Piedad Córdoba
Die Politikerin Piedad Córdoba will Präsident von Kolumbien werden

Bogotá. Die kolumbianische Politikerin und Friedensaktivistin Piedad Córdoba kann nach mehreren Jahren der Amtsenthebung nun offiziell wieder politische Ämter wahrnehmen. Mit dieser Entscheidung hob ein Gericht Anfang Oktober die von Generalstaatsanwalt Alejandro Ordóñez im Jahr 2012 beschlossene vierzehnjährige Suspendierung Córdobas auf.

Der Ex-Senatorin hatte man vorgeworfen, die Wahlkampagne des Politikers Ricardo Antonio Montenegro Vásquez im Jahr 2010 mit 25 Millonen Pesos unterstützt zu haben. Nun befand das Gericht, es gebe "lediglich einfache Schlussfolgerungen und Mutmaßungen und keinerlei haltbare Beweise". Bereits im August dieses Jahres hatte das Gericht eine erste Suspendierung für ungültig erklärt, mit der man Córdoba ebenfalls 2010 wegen angeblicher Verbindungen zur Guerillaorganisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (Farc) für 18 Jahre ihrer politischen Funktionen enthoben hatte.

Die Politikerin, die seit Jahren in der linken Basisbewegung Marcha Patriótica aktiv ist, hatte sich in der Vergangenheit immer wieder für den Friedensprozess in Kolumbien stark gemacht. Nachdem das im August zwischen Regierung und Farc zustande gekommene Abkommen am 2. Oktober in einem Volksentscheid mit einer knappen Mehrheit abgelehnt worden war, hat es im ganzen Land zahlreiche Friedensmärsche mit Tausenden Demonstranten gegeben. Zuletzt rief die Marcha Patriótica die Bevölkerung zu einem landesweiten Protestmarsch am 14. Oktober auf und auch Córdoba twitterte: "Die Demokratie ist auf den Straßen!! Wir werden uns den Frieden nicht nehmen lassen!"

Für die kommenden Tage wurden Friedensdemonstrationen unter anderem in Bogotá, Bucaramanga, Buenaventura, Cali, Cartagena, Cúcuta, Medellín und Popayán angekündigt. Die protestierende Bevölkerung verlangt das sofortige Ende des seit mehr als 50 Jahren andauernden bewaffneten Konflikts in Kolumbien und die Umsetzung des Friedensabkommens zwischen Farc und Regierung.

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