Politiker in Russland für Wiedereröffnung von Militärbasis in Kuba

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Historische Aufnahme der sowjetischen Basis in Lourdes, Kuba
Historische Aufnahme der sowjetischen Basis in Lourdes, Kuba

Moskau/Havanna. Der russische Politiker Wiktor Bondarew hat in einem Interview mit der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik eine Wiedereröffnung von russischen Militärbasen in Kuba thematisiert. Bondarew, der seit September Mitglied des russischen Oberhauses (Föderationsrat) ist, sagte, dass eine "Rückkehr nach Lateinamerika" nicht ausgeschlossen sei und das "selbstverständlich mit den Kubanern koordiniert" werden müsse. Franz Klinzewitsch, der stellvertretende Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Föderationsrates, argumentierte in die gleiche Richtung und sagte, dass das eine "angemessene und nüchterne" Antwort auf US-Pläne zur Raketenstationierungen in der Nähe russischer Grenzen sei.

Klinzewitsch, ein Politiker der regierenden Partei Einiges Russland, ergänzte außerdem, dass die Basis auf Kuba einen komplexeren Aufbau haben solle. Es sollten dort sowohl Flugzeuge als auch Schiffe der russischen Streitkräfte dauerhaft präsent sein. Bondarew, der bis September dieses Jahres als Oberkommandeur der Luft- und Weltraumkräfte amtierte, bekräftigte, entsprechende Schritte sollten unternommen werden, sofern die USA ihre Aggressionen gegen Russland verstärken.

Als Erbe der Sowjetunion hatte die russische Armee eine Abhörstation im nahe Havanna gelegenen Lourdes übernommen. Als Geste der Entspannung gegenüber den USA zogen die russischen Soldaten von dort im Jahr 2002 ab. Seitdem gibt es immer wieder Gerüchte über eine Wiedereröffnung der Abhörstation. Im Jahr 2014 sollen sich angeblich laut Informationen der britischen Zeitung Guardian die russische und die kubanische Regierung auf eine Wiedereröffnung von Lourdes geeinigt haben. Im Oktober 2016 hatten hochrangige russische Politiker zuletzt öffentlich die Errichtung einer Militärbasis in Kuba thematisiert.