Festnahme von 16 Militärs in Kolumbien wegen Drogenhandels

dpvczwhwaaa2ryi.jpg

Festnahme von 16 Militärangehörigen
In Kolumbien wurden einmal mehr 16 Militärangehörige wegen des Vorwurfs der Verstrickung in den Handel mit Drogen festgenommen

Bogotá. In Kolumbien sind erneut 16 Militärangehörige festgenommen worden, denen Verbindungen zum Drogenhandel vorgeworfen werden. Allein im Jahr 2017 sind laut Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas bereits 927 Polizisten und 132 Militärs wegen verschiedener "Irregularitäten" in diesem Zusamenhang ihrer Ämter enthoben worden.

Den nun verhafteten Militärs werden Kontakte zur Gruppierung Los Puntilleros vorgeworfen. Diese operiert vor allem von der im Osten des Landes und an der Grenze zu Venezuela gelegenen Provinz Vichada aus. Sie zählt zu den größten Vereinigungen im kolumbianischen Drogengeschäft. Die Soldaten sollen mit Händlern zusammengearbeitet haben, die Drogen über die kolumbianische Karibikinsel San Andrés schmuggeln.

Kolumbien ist seit Jahrzehnten in Drogengeschäfte verwickelt, die sich quer durch verschiedene Strukturen ziehen. Nach den großen Kartellen in den 1980ern und 1990ern sind heute neben Paramilitärs auch staatliche Sicherheitskräfte in den Handel mit Drogen verwickelt. Insbesondere vor dem Hintergrund des Friedensschlusses mit der Farc- Guerilla und den Verhandlungen mit der Rebellenorganisation ELN über einen möglichen Frieden steht der Anbau der Koka-Pflanze momentan im Fokus. Vielen Kleinbauern dient er seit langer Zeit als einzige Einnahmequelle. Gemäß Daten der UNO wurde 2016 in Kolumbien die größte Menge an Kokapflanzen weltweit angebaut.