Mexiko: Indigene Präsidentschaftskandidatin bei Autounfall verletzt

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María de Jesús Patricio bei einer Veranstaltung in der Universität in Baja California Sur am 13. Februar 2018
María de Jesús Patricio bei einer Veranstaltung in der Universität in Baja California Sur am 13. Februar 2018

Baja California. María de Jesús Patricio, besser bekannt als Marichuy, Sprecherin des Nationalen Indigenen Kongresses (CNI) und unabhängige indigene Kandidatin für die Präsidentschaftswahlen 2018 in Mexiko, ist am 14. Februar bei einem Autounfall verletzt worden. Sie war zusammen mit elf Mitgliedern des Nationalen Indigenen Regierungsrates (CIG) im mexikanischen Bundesstaat Baja California Sur unterwegs. Der Pick-Up mit den zwölf Passagieren sei auf der Landstraße Nr. 1 umgekippt und mehrmals angefahren worden. Dabei kam Eloisa Vega Castro, Vertreterin des solidarischen Netzwerks mit dem CIG aus Baja California Sur ums Leben. Die 57-jährige Marichuy brach sich den den linken Arm und musste operiert werden. Sie hat sich außerdem zahlreiche Prellungen am Kopf zugezogen. Zwei CIG-Mitglieder erlitten zum Teil sehr schwere Verletzungen, andere wurden leicht verletzt.

Ein Attentat schließt der CIG indes aus: "Die Landstraße war, wie viele andere in Mexiko, in einem sehr schlechten Zustand", betonten Vertreter des Rates bei einer Pressekonferenz in Mexiko-Stadt.

Die indigene Kandidatin, die auch von der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung unterstützt wird, hat alle öffentlichen Auftritte abgesagt. Die Unterschriftsaktionen für die Zulassung zu den nächsten Präsidentschaftswahlen werden weiter stattfinden. Von den 866.000 benötigten Unterschriften seien bislang 249.000 online und 299.000 auf Papier abgegeben worden, informierte der indigene Regierungsrat.

Marichuy hatte sich am Wochenende vor dem Autounfall mit Studenten aus den drei größten Hochschulen in Mexiko-Stadt getroffen. Vor vollen Auditorien antwortete sie auf die Fragen der Studenten. Marichuy schloss eine Allianz mit den politischen Parteien aus und betonte, dass sie keine fertigen Vorschläge habe: "Wir sind nicht hier, um Euch zu sagen, wie und was zu machen ist. Jeder, jede soll sich Gedanken machen, wie sie sich in ihren Schulen, Gemeinden, Dörfer organisieren kann, damit Veränderungen eintreten. Wichtig ist aber die Vernetzung mit den anderen sozialen Bewegungen im Land. Wir wollen das Land von unten verändern", so die unabhängige Kandidatin.

Bei den Präsidentschaftswahlen im Juni 2018 werden zum ersten Mal in der Geschichte Mexikos unabhängige Kandidatinnen und Kandidaten zugelassen.