Havanna. Kuba hat am 8. September den Internationalen Tag der Alphabetisierung begangen. Am Mittwoch kehrten auch die mehr als 1, 69 Millionen Schülerinnen und Schüler wieder in die Klassenzimmer zurück, um das Schuljahr fortzusetzen.
Die Ministerin für Bildung, Ena Elsa Velázquez, und der Minister für Hochschulbildung, José Ramón Saborido, versicherten, dass trotz der schwierigen Situation die für das Schuljahr erforderlichen Mittel zur Verfügung stehen. Auch würden in jeder Provinz die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass der Unterricht so wenig wie möglich durch die Stromausfälle im Land beeinträchtigt wird.
Seit dem Sieg der Revolution im Jahr 1959 hat die Regierung des Karibikstaates große Anstrengungen unternommen, um gegen die hohe Analphabetenrate in den ländlichen und städtischen Gebieten vorzugehen.
Revolutionsführer Fidel Castro rief mehr als 100.000 Studierende zur Teilnahme an der Nationalen Alphabetisierungskampagne auf, die am 1. Januar 1961 begann. 14.000 Arbeiter und mehr als 30.000 freiwillige Lehrer nahmen ebenfalls teil.
Der Alphabetisierungsbewegung gelang es in nur einem Jahr, 707.000 Menschen das Lesen und Schreiben beizubringen. Die Analphabetenrate sank dadurch auf 3,9 Prozent. Zudem wurden Maßnahmen wie eine umfassende Reform des Bildungswesens, die Einrichtung von Arbeiter- und Bauernfakultäten und eine Universitätsausbildung für Arbeiter beschlossen.
Die weitere Entwicklung des Bildungssystems auf der Insel war durch den freien und allgemeinen Zugang zu den verschiedenen Bildungsstufen gekennzeichnet und wurde von verschiedenen internationalen Gremien, darunter der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco), anerkannt.
Kuba hat zudem deutliche Zeichen seines Engagements für die weltweiten Bemühungen zur Beseitigung des Analphabetismus durch internationale Zusammenarbeit gesetzt. In diesem Zusammenhang war die von kubanischen Pädagogen entwickelte "Yo sí puedo"-Methode entscheidend dafür, dass mehr als zehn Millionen Menschen in 30 Ländern lesen und schreiben lernten (amerika21 berichtete).
Seit 1967 begeht die Unesco den Internationalen Alphabetisierungstag mit dem Ziel, an die Bedeutung des Lesens und Schreibens als Grundlage der Menschenrechte zu erinnern.
Das diesjährige Thema lautet "Die Räume für den Alphabetisierungsunterricht transformieren“ (Transforming Literacy Learning Spaces) und soll dazu beitragen, die Bedeutung von Lernprozessen zu überdenken und eine qualitativ hochwertige, gerechte und integrative Bildung für alle zu gewährleisten.