Gemeinde in Ecuador lehnt Bergbauprojekt ab, Conaie droht mit Streik

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Front gegen den Berg, Pakt für das Leben, das Wasser und die Natur
Die landesweite "Front gegen den Berg ‒ Pakt für das Leben, das Wasser und die Natur" will das Recht der Gemeinden auf informierte, vorherige Konsultation bei Bergbauprojekten durchsetzen

Pacto. Die Gemeinde Pacto der ecuadorianischen Provinz Pichincha hat sich gegen die Bergbauaktivitäten in ihrem Gebiet ausgesprochen.

In einem Kommuniqué wies die "Front gegen den Bergbau ‒ Pakt für das Leben, das Wasser und die Natur" die Absichten des Unternehmens Exploraciones Mineras Andinas Ecuador (Emsaec), einer Tochtergesellschaft des chilenischen Unternehmens Codelco, zurück, zwei Metallabbauprojekte in der Gegend zu starten.

Laut dem Dokument, das vom Menschenrechtsbündnis "Alianza de Organizaciones por los Derechos Humanos" veröffentlicht wurde, hat das Unternehmen die geforderte vorherige Anhörung der Bevölkerung nicht rechtzeitig durchgeführt.

Wegen der ökologischen und sozialen Folgen des Bergbaus warnte diese Woche zudem der Verband der indigenen Nationalitäten Ecuadors (Conaie) vor einem "möglichen präventiven Streik" in Gebieten, in denen Bergbauunternehmen aktiv sind.

Der Conaie-Vorsitzende Leonidas Iza erklärte, dies sei eine Reaktion auf die Missachtung der Vereinbarungen seitens der Regierung von Präsident Guillermo Lasso, die nach dem landesweiten Streik im Juni 2022 an den Dialogtischen getroffen wurden.

In den Gesprächen hatten sich die Regierung und die indigenen Organisationen auf ein Moratorium für laufende Bergbauprojekte und neue Konzessionen geeinigt, bis ein Gesetz über die vorherige Konsultation der Gemeinden verabschiedet wurde. Die Bergbauaktivitäten gehen jedoch unvermindert weiter.

Iza informierte, dass die landesweite "Front gegen den Bergbau" für den 12. Januar eine Versammlung in der Provinz Cotopaxi einberufen hat, um die Strategie zur Verteidigung der Gebiete, den rechtlichen Mechanismus zur Einreichung von Beschwerden und den möglichen Termin für einen Streik in den Bergbaugebieten festzulegen.

Für Ecuador sind Bergbauprodukte der viertgrößte Exportartikel. Kupfer und Gold sind die wichtigsten Mineralien und werden hauptsächlich nach China, in die USA und in die Schweiz geliefert.