Chile / Peru / Venezuela / Soziales / Politik

Humanitäre Krise an der Grenze Chile-Peru: Migrant:innen nach Venezuela zurückgebracht

venezuela_rueckkehr_aus_chile.jpeg

Am 7. Mai kamen die ersten 115 venezolanischen Migrant:innen zurück nach Caracas
Am 7. Mai kamen die ersten 115 venezolanischen Migrant:innen zurück nach Caracas

Santiago/Caracas. Ermutigt von der Aktion, bei der 115 rückkehrwillige Venezolaner:innen in ihre Heimat ausgeflogen wurden, kommen neue Ausreisewillige an die Grenze zwischen Chile und Peru. Migrant:innen anderer Nationalitäten fordern einen gesicherten Korridor zur Durchreise durch Peru. Auf diplomatischer Ebene wird zwischen den betroffenen Ländern weiterhin um eine befriedigende und endgültige Lösung gerungen.

In einem ersten, von der venezolanischen Regierung gecharterten Flug konnten jetzt vor allem Familien, Ältere und Kranke von Arica, Chile, nach Caracas starten.

Von der erfolgreichen Evakuierung angezogen kommen neue Rückkehrwillige an, sodass weiterhin über 300 Menschen im beginnenden Herbst die eisigen Nächte im Freien verbringen. Da die von den chilenischen Behörden zur Verfügung gestellte Hilfe nicht ausreicht und die peruanischen Behörden die Weiterreise verweigern, kommt es aus Protest immer wieder zu Straßenblockaden,.

Die Militarisierung der Grenze seitens Perus und die prekäre menschliche Lage, die von Chile nicht im gebotenen Maße zur Kenntnis genommen wird, stößt auf wachsende Kritik von Amnesty International und der Interamerikanischen Menschenrechtsorganisation (CIDH).

Für die nicht aus Venezuela stammenden Kolumbianer:innen, Ecuadorianer:innen und Haitianer:innen zeichnet sich immer noch keine Lösung ab. Gelegentlich kommt es zu sehr komplizierten Situationen, so im Fall des Ecuadorianers Jackson Reyes, der mit einer Venezolanerin verheiratet ist und mit ihr eine in Chile geborenen Tochter hat.

Präsident Gabriel Boric hebt den ersten Evakuierungsflug als diplomatischen Erfolg hervor und schickt eine Delegation nach Caracas, um weitere Vereinbarungen zu treffen. Es sind auch Flüge von Santiago aus im Gespräch.

Die Verhandlungen mit Peru gestalten sich stockend, während Bolivien die zügige Durchreise erlaubt, solange die Menschen glaubhaft machen können, dass sie nicht in dem Andenland bleiben wollen.