Bern. Ein positiver Nebeneffekt des Falls Snowden lässt sich derzeit in der Schweiz beobachten: Auch Medien, die sich sonst kaum für Lateinamerika interessieren, werden auf die Prozesse der Veränderung in den Ländern südlich der USA aufmerksam. So hat sich nun auch das durch Gebühren finanzierte Schweizer Fernsehen (SRF) darum bemüht, zu erfahren, wer der Präsident von Ecuador ist. Befragt wurde der Geschäftsführer der US-gesponserten Organisation "Reporter ohne Grenzen". Dieser lässt natürlich kein gutes Haar an Rafael Correa, was das SRF nicht daran hindert, den Bericht als unabhängig und neutral erscheinen zu lassen.
Allerdings ist es für den SRF-Mitarbeiter David Vogel nicht einfach, sich mit fernen lateinamerikanischen Amtsträgern mit unschreibbaren Namen herumzuschlagen. Da ist "Raphael Correa" keine Ausnahme. Oder doch eher "Raffael Correa"? Vogel kommt sichtbar in Bedrängnis, fragt aber tapfer weiter nach dem von "Präsident Korea" auf den Weg gebrachten Mediengesetz. Immerhin kommt von ihm auch einmal die Frage nach den persönlichen Motiven von "Correa". Aber decken diese sich mit den Positionen von "Raphael Korea"?
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Um bei der koreanischen Terminologie zu bleiben: Das SRF zeigt deutlich auf, wo die Demarkationslinie zwischen Journalismus und uninformierter Demagogie verläuft und mach auf peinliche Weise klar, auf welcher Seite er in diesem Fall steht.
Anmerkung: Glückwunsch an die SRF-Kollegen: Der Text wurde inzwischen redigiert. Also, teilweise zumindest. Weil sich "Raphael Korea" aber so schön liest, fügen wir die Originalfassung nochmal an.