AFP spaltet ALBA

Keine Dissidenten bei dem linken Bündnis

Der deutsche Dienst der französischen Nachrichtenagentur AFP berichtete zu Beginn des 5. Amerika-Gipfels im Karibikstaat Trinidad und Tobago an diesem Freitag über das linksgerichtete Staatenbündnis Bolivarische Alternative für Amerika (ALBA). Dessen Mitglieder waren kurz vor dem Treffen in Port of Spain (Trinidad) in Venezuelas Küstenstadt Cumaná zusammengekommen, um gemeinsame Positionen abzustimmen. Dabei wurde auch ein Abkommen über eine geplante gemeinsame Währung mit dem Namen Sucre unterzeichnet.

Bei AFP (hier im Nachdruck bei der WAZ) heißt es nun: "Das Abkommen über den Sucre wurde von allen ALBA-Staaten außer St. Vincent und die Grenadinen und der Dominikanischen Republik unterzeichnet."

Ein doppelter Fehler: Erstens ist nicht die Dominikanische Republik Mitglied der ALBA, sondern der kleine Karibikstaat Dominika (Staatschef Roosevelt Skerrit war anwesend). Zweitens sind St. Vincent und die Grenadinen kein Teil der ALBA – auch wenn sie im Aufnahmeverfahren stehen.

Zwei Dissidenten bei dem linken Bündnis? Wohl kaum!

Dominicas Staatschef Skerrit begrüßte die Pläne. Er könne den Vertrag jedoch noch nicht unterzeichnen, berichtete die staatliche venezolanische Nachrichtenagentur ABN, weil sein Land in anderen Verpflichtungen mit internationalen Finanzmechanismen stehe. Diese gelte es zunächst zu lösen.

Zudem waren mit den Präsidenten von Ecuador und Paraguay zwei Staatschefs anwesend, deren Regierungen noch nicht Teil der ALBA sind. Rafael Correa unterzeichnete den Vertrag für ein gemeinsames, regionales Währungssystem. Paraguays Staatschef Fernando Lugo prüft diesen Schritt.