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KNA zu Honduras: Sachlich und seriös?

Briefwechsel zum vorigen Eintrag "Honduras, die Putschisten und der Vatikan"

In unserem letzten Eintrag ging es um die Katholisch Nachrichten-Agentur (KNA). Sie bezeichnete die Verschleppung des gewählten Präsidenten Honduras´ als "Flucht ins Exil". Anbei nun die Antwort von Thomas Winkel, dem Chef vom Dienst der KNA, an den Referenten für Europapolitik der Linkspartei, Kurt Neumann - und dessen Entgegnung.


Sehr geehrter Herr Neumann,

dankeschön für die aufmerksame Lektüre und Ihre kritische Rückmeldung, die ich in der Sache allerdings nicht teile:

1.) Als Nachrichtenagentur berichten wir sachlich und bringen in unseren Meldungen niemandem "unverhohlen Sympathien" entgegen.

2.) Die Position demokratischer Verfassungstreue müssen wir uns von niemandem in Abrede stellen lassen.

3.) In unseren Texten zum Thema Zelaya ist die Rede von "Putsch", "unfreiwilliger Ausreise", "gestürztem Präsidenten", "Exil" etc.

4.) Auch andere Agenturen sprechen davon, Z. sei "ins Exil gebracht" worden bzw. "ins Exil geflohen". Sicherlich ziehen Sie nicht auch noch deren Verfassungstreue in Zweifel.

5.) In allen Kundenbefragungen erhalten wir in Sachen "Seriosität/Zuverlässigkeit" beste Noten.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Winkel, Chef vom Dienst
Katholische Nachrichten-Agentur (KNA), Adenauerallee 134, 53113 Bonn


Sehr geehrter Her Winkel,

ich nehme zur Kenntnis, dass Sie es nach wie vor für eine korrekte Berichterstattung halten, wenn der Vorgang, gegen den eigenen Willen ins Ausland verbracht zu werden, als "Fliehen" bezeichnet wird und dass sie das als seriös qualifizieren.

Deshalb mag ich Ihnen auch nicht besonders vorhalten, wie fragwürdig es ist, gegen die Verfassung putschendes Militär als "Sicherheitskräfte" zu bezeichnen und Anhänger des verfassungsmäßige Präsidenten als Urheber blutiger Straßenschlachten darzustellen.

Mit etwas resignierten Grüßen

Kurt Neumann

Referent für Europapolitik
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag