Paraguay mit neuem Gesetz zu Sprachen

Asunción. Der Präsident Paraguays, Fernando Lugo, hat das neue Sprachengesetz unterzeichnet. Damit ist das indigene Idiom Guaraní offizielle Amtssprache und dem hochspanischen Kastilischen (Castellano) gleichgestellt. Die Regierung bezeichnete das Gesetz als "eines der kulturell und rechtlich anspruchsvollsten Instrumente der letzten Jahrzehnte".

Mit dem Sprachengesetz werden die Artikel 77 und 140 der Verfassung neu geregelt. Neben der Anerkennung der indigenen Sprache Guaraní soll es sowohl indigene Sprachen als auch die Gebärdensprache schützen und garantieren. Zudem sollen Akademie der Guaraní-Sprache sowie eine nationale Behörde für Sprachpolitik eingerichtet werden. Diese Behörde soll die im Land existierenden indigenen Sprachen untersuchen, dokumentieren und fördern. Damit, so schreibt das Kultusministerium in einer Pressemitteilung, erhalte "das Land ein unverzichtbares Mittel zur Verteidigung und Förderung seiner Sprachen". Diese seien ein zentrales Element des kulturellen Reichtums  Paraguays.