Den Haag schlichtet zwischen Costa Rica und Nicaragua

Den Haag. Im Grenzstreit zwischen Costa Rica und Nicaragua hat der Internationale Gerichtshof in Den Haag am Dienstag ein erstes Urteil bekannt gegeben. Danach werden beide Länder aufgefordert, militärische und polizeiliche Einheiten von der umstrittenen Flussinsel Calero abzuziehen. Der costaricanischen Regierung wurde jedoch die Erlaubnis erteilt, ein Erkundungsteam in die Region zu entsenden, um eventuell entstandene Umweltschäden durch nicaraguanische Flussaushebungsmaßnahmen zu untersuchen.

Abgelehnt wurde durch das Gericht der Antrag Costa Ricas auf sofortige Beendigung der Flussarbeiten seitens des Nachbarlandes. Nicaragua hat nach Ansicht der Richter in Den Haag während der Verhandlung glaubwürdig machen können, die Arbeiten an einer künstlichen Atlantikverbindung des Flusses San Juan über eine von beiden Ländern beanspruchte Flussinsel bereits eingestellt zu haben. Die Ausbaggerungsarbeiten am Fluss selber würden außerdem keine konkreten Auswirkungen auf costaricanisches Territorium haben und dürften deshalb weiter geführt werden.

Beide Seiten zeigten sich in ersten Reaktionen zufrieden mit dem Urteil. In der nächsten Verhandlungsrunde wollen die nicaraguanischen Vertreter Anträge zum Grenzverlauf einreichen.