Nach Protest: Deutscher 20-Millionen-Kredit für Honduras gestrichen

Berlin/Tegucigalpa. Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) hat nach Protesten von Nichtregierungsorganisationen einen Kredit über 20 Millionen US-Dollar (13,85 Millionen Euro) zur Unterstützung von Palmölanbau in Honduras gestrichen. Das Geld sollte dem Agrarunternehmer Miguel Facussé, einem Unterstützer des Putsches gegen die letzte demokratisch gewählte Regierung des Mittelamerikanischen Landes, zugute kommen.

Der honduranische Agrarunternehmer Facussé wird für die Eskalation des Landkonfliktes in der Region Bajo Aguán verantwortlich gemacht. Laut einem Bericht von Menschenrechtsorganisationen werden dem Palmölkonzern Corporación Dinant und dessen Firmenchef Facussé mindestens 25 Morde angelastet, schreibt die deutsche Nichtregierungsorganisation Rettet den Regenwald.

In einer Stellungnahme des zur staatlichen KfW-Bankengruppe gehörenden Kreditinstitutes heißt es nun: "Vor dem Hintergrund der Entwicklung des Landkonfliktes hat sich die DEG entschieden, das Vertragsverhältnis nicht fortzusetzen und das Darlehen damit nicht auszuzahlen." Das nach Angaben der DEG bereits "zugesagte Darlehen" über 20 Millionen US-Dollar ist damit gestrichen. Die Nichtregierungsorganisation Rettet den Regenwald begrüßte den "richtigen Schritt der DEG". Eine Protestaktion gegen Darlehensprojekte der Weltbank werde man jedoch weiterführen.