Gewerkschafts-Proteste in Bolivien dauern an

La Paz. Der bolivianische Dachverband der Gewerkschaften (COB) protestiert weiterhin gegen die Regierung. Die Aktivisten fordern eine Lohnerhöhung von 15 Prozent, die Regierung hatte nur zehn Prozent angekündigt. Nachdem am Anfang der Woche in Verhandlungen mit Präsident Evo Morales ein Übereinkommen in sieben von acht strittigen Punkte mit Ausnahme der Lohnerhöhung erzielt worden ist, kritisiert Minister Oscar Coca nach Angaben der regierungsnahen Zeitung Cambio die fehlende Seriösität der Gewerkschafter. Gestern ließen diese weitere Verhandlungen platzen und verwiesen auf einen noch nicht beantworteten Brief an Präsident Evo Morales, der die strittigen Punkte klären soll. 

Die Proteste hatten in den vergangenen Tagen teilweise gewaltätigen Charakter angenommen. Minenarbeiter warfen im Regierungssitz La Paz Dynamitstangen. Morales beschuldigte sie daraufhin, einen Staatsstreich anzetteln zu wollen. Auch gestern blockierten die Gewerkschafter wieder überall im Land die Straßen, zudem wurde das Gesundheits- und Bildungswesen lahmgelegt.